VÖ: 1993 (original) / 27.09.2024 (re-release)
Label: Solid Rock (original) / Metalapolis Records (re-release)
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 7 / 10
ZAR sind eine Heavy Rock Band aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart (Deutschland) Die Geschichte der Band reich zurück bis in das Jahr 1988. Sänger John Lawton und Gitarrist Tommy Clauss spielten gemeinsam in der Hard Rock Band Rebel. Beide gründeten dann ZAR. Im ersten Abschnitt bis etwa 2003 wurden fünf Alben eingespielt. Dann kam es offensichtlich zur Auflösung der Band. 2015 kam es zur Reunion. Ein Jahr später wurde das sechste Album „Don’t Wait for Heroes“. Eines der kommerziell erfolgreichsten Alben war „From Welcome…To Goodbye“ aus dem Jahr 1993. Gut zwanzig Jahre später wird es von Metalapolis Records erneut veröffentlicht, mit zwei Bonus-Tracks.
Das Intro „Welcome“ ist gehalten im Stil einer kurzen Akustik-Ballade. Dadurch unterscheidet es sich wohltuend von „üblichen“ Intros. „How Many Tears“ startet zunächst ruhig, bevor härtere Riffs einsetzen. Eine Midtempo-Hymne mit mehrstimmigen Chorussen, wie sie in den 80er und 90er Jahren groß angesagt war. „A Touch Of Ebony“ ist nur unbedeutend härter, aber auch nicht schneller. Thommy Bloch beweist erneut, dass er ein begnadeter Sänger ist. Und mit gutgemachtem melodischen Rock geht es weiter. Bei „Thin Line“ zieht das Tempo zu Beginn etwas an, ohne jedoch den mittleren Geschwindigkeits-Bereich zu verlassen. Bei der Ballade „Eagle’s Flight“ kann man Gründungsmitglied und ersten Sänger der Band John Lawton im Duett mit Thommy Bloch hören. Es kommt Lagerfeuer-Stimmung im Stile von Uriah Heep auf.
Einen weiteren Gast gibt es bei „Angel“. Hier hört man Ellen Ritz (u.a. The 2nd Crash) als Background-Sängerin. Eine weitere besinnliche Ballade. ZAR können aber auch anders, härter, leicht bluesig, wie sie mit „I’m Still Tryin'“ unter Beweis stellen. Oder auch mit „Bushido“, einem schneller gespielten instrumentalen Rocker. Hier sind schöne Gitarren-Läufe zu hören. Aber der Anteil der Balladen ist hoch. Die nächste folgt mit „When The Fire Burns“. „Highlands“ ist ein weiteres ruhiges Instrumental. Und wie in der damaligen Zeit üblich, beendet ein ruhiges Outro („Good Bye“) das Original-Album. Was folgt sind zwei Bonus-Tracks. Zunächst das Survivor-Cover „Didn’t Know It Was Love“. Ein wenig härter und druckvoller als das Original. Aber ansonsten sehr originalgetreu. Den Abschluss des Re-Releases bildet das Instrumental-Stück „Kroda Bushi“.
Nachdem ich mir „From Welcome…To Goodbye“ mehrfach angehört habe, glaube ich gern, dass es ein kommerzieller Erfolg war. Zu sehr haben sich ZAR an den Mainstream angebiedert. Ein Album ohne Ecken und Kanten, zu sehr auf Sicherheit bedacht. Daran ändern jetzt auch die beiden Bonus-Tracks nichts. Man wird stark an Survivor oder auch die die späten Bon Jovi erinnert. Auch wenn die Musiker einen guten Job gemacht haben, kann mich das Album nicht vollständig überzeugen. Trotzdem finde ich es gut, dass Metalapolis dieses Album als Zeitzeugen einer vergangenen Ära neu aufgelegt haben.
Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING MAGAZIN
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