VÖ: 20.08.2021
Label: Century Media Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Bereits seit 2002 treiben die Wölfe ihr blackmetallisches Unwesen im Thronsaal. „Primordial Arcana“ ist nun das siebte Album der US amerikanischen Schwarzmetaller Wolves In The Throne Room. Und es eilt bereits der Ruf voraus, man habe es dabei mit dem bisher majestätischsten Album, welches zum ersten Mal komplett in Eigenregie erarbeitet wurde, zu tun. Fakt ist, die sieben Songs auf „Primordial Arcana“ strotzen nur so vor dunkler Erhabenheit und gehören mit zum Atmosphärischsten was der Black Metal zur Zeit zu bieten hat.
Wie ein Berggewitter bricht der Opener „Moutain Magick“ über einen herein. Wuchtig mit Drum-Paukenschlägen und sitar-ähnlichen Klängen braucht's einen Moment, bis man in Triggerei und Gekeife übergeht. Hölisches Geschrei und atmosphärische Backings überzeugen und erzeugen eine Soundwand inklusive sehr melodischem Gitarrenpart und zum Ende hin langsamer werdendem, doomigem Finale. Auch in Folge zeigt Sänger und Gitarrist Nathan Weaver eher abgrundtief teuflisches Gebrüll, denn klirrend kaltes Gekeife.
Eine gezupfte Gitarrenmelodie eröffnet „Spirit Of Lightning“. Auch hier wechseln sich atmosphärische und Blast-Parts ab. Über allem thront dennoch melodischer, erhabener Sound. Spannender und mit langsamem Gitarrenaufbau enthält „Through Eternal Fields“ erneut ein paar Spuren des Doom. Düsternis und Dramatik, die mit Synthie-Fanfaren noch verstärkt wird, zieren das Stück, welches mit Gast Galen Baudhuin auch kurz melodischen Gesang integriert. Jener Galen ist zudem auf dem Album für die wummernden Basslinien zuständig.
Diese Fanfaren überdauern bis zum Start von „Primal Chasm (Gift Of Fire)“. Harsche Gitarrenklänge von Kody Keyworth und Nathan Weaver setzen Keifgesang und Höllengebrüll in Szene. Ein weiterer Blastpart und wuchtige Drums ziehen sich bis zu Krähengeschrei am Ende, welches direkt in das erneut dramatisch beginnende „Underworld Aurora“ übergeht. Etwas fernöstliche Töne werden hier zudem angeschlagen.
Mit über 10 Minuten ist „Masters Of Rain And Storm“ quasi das Herzstück des Albums, wenn man so will. Von Blasts und harscher Rauhheit über wuchtig stampfende Rhythmen und erhabene Melodien besitzt der Song alles, was man an atmosphärischem Black Metal schätzt. Nach einem Break wird die Akustik Gitarre gezupft, bevor es wieder flotter wird und mit Glockenschlägen und viel Atmosphäre das Ende eingeläutet wird.
Und dieses Ende findet sich dann mit dem 3-minütigen „Eoste“. Melodische Melancholie, sogar Flötenklänge und abschließendes Wasserrauschen glätten die mächtigen Wogen, die „Primordial Arcana“ bis dahin aufgebaut hat.
Wolves In The Throne Room haben mit ihrem neuen Album ein wahrhaft monströses, mächtiges Album erschaffen, welches man zukünftig durchaus zur Speerspitze des atmosphärischen Black Metals zählen muss. Die Spannung bleibt durchweg erhalten und liefert immer wieder großartige Soundelemente, die sich tief in einem festhämmern. Klar, für fröhliche Menschen ist das viel zu düster und höllisch, aber man kann die Klasse der Amis wahrlich nicht abstreiten. Die Wölfe scheinen sich im Thronsaal immer wohler zu fühlen. Starkes Album !
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