VÖ: 30.09.2022
Label: Counsel Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Aus der Schweiz und aus Irland stammen die 2014 gegründeten Wolf Counsel. Hat man die ersten drei Alben noch im Jahresabstand herausgebracht, so lagen zwischen Album drei und vier schon zwei Jahre und jetzt bis zum neuen Album „Initivm“ drei Jahre. Liegt aber nicht daran, das der Band die Ideen ausgegangen sind. Sowieso spielen Wolf Counsel nach wie vor im eng gestrickten Doom-Rahmen, der wenig Spielraum für Rumgeplänkel lässt.
Viel Dunkelheit herrscht wieder vor, wenn die Schweizer/Iren zu den neun, zwischen fünf und sieben Minuten pendelnden, Songs einladen. So setzt der Opener „Healer“ gleich eine 7-minütige Duftmarke und fährt schwere Riffs und zähe Rhythmen auf. Diverse Gitarrenpassagen erinnern mich ein wenig an Bathory’s „Baptized in Fire and Ice“, allerdings natürlich viel gemäßigter. Dennoch verstrahlt das Eröffnungsstück eine gewisse Epik, die sich auch durch die restlichen Songs immer wieder zieht.
Der weinerliche Gesang von Con Doyle ist sozusagen typisch für (epische) Doom-Bands a’la Candlemass. Man höre nur mal den Refrain von „Plallbearer“. In Folge sprechen Songs wie „Ruins“ oder „Aeons“ eine eindeutige Sprache. Genauso wie auf dem Albumcover zieht dich der Sound der Band in dunkle Weltenabschnitte und man versinkt in Schwermut und Depression. Für die Tage, die jetzt grauer werden, der ideale Soundtrack.
Andererseits muß man aber auch sagen, daß sich im Rest des Albums kein Song noch irgendwie abhebt. Alles klingt ähnlich im, wie gesagt, vorgesteckten Rahmen. Die Gitarren sind jederzeit heavy gespielt, der Bass brummt und die Drums dürfen mitunter wuchtig auftrumpfen. Kompetent gespielter Doom mit Hang zu den Vorzeigebands wie Candlemass, Solitude Aeternung oder Pentagram.
Höhere Weihen werden Wolf Counsel vermutlich mit diesem Album nicht erhalten, dennoch ist „Initivm“ eine echte Alternative, wenn man auf episch veranlagten, schwermütigen Doom steht.
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