WOLF COUNSEL - Age Of Madness / Reign Of Chaos

Tracklist:

  • WolfenEarth
  • Semper Occultus
  • Age Of Madness / Reign Of Chaos
  • O' Death
  • Eternal Solitude
  • Coffin Nails
  • Remembrance

Info:

VÖ: 17.11.2017

Label: Czar Of Bullets


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7,5 / 10


Zu Beginn dachte ich: „Na ja, das ist nun wieder eine weitere Band, die sich dem Retro-Doom verschrieben hat“, aber mit zunehmender Spielzeit konnte ich erkennen, daß „Age of Madness / Reign of Chaos“, das dritte Album der Schweizer Wolf Counsel, durchaus Flair besitzt und im Prinzip anderen Doom Kapellen der rauheren Art kaum nachsteht. Als Vergleich kann man durchaus die Bands heranziehen, welche Wolf Counsel auch als Einflüsse vorgeben. Als da wären zum Beispiel Reverend Bizarre, Trouble, St. Vitus oder aber natürlich Black Sabbath.

 

Die beiden Vorgänger kenne ich nicht, ich denke aber, daß die Musik des neuen Albums nicht viel anders geartet ist. Erdiger, teils knarziger Doom der Endsiebzieger, frühen 80er Jahre mit manchem Zitat zum Stoner Rock. Sänger (und gleichzeitg Bassist) Ralf W. Garcia intoniert tielweise mit der typisch weinerlichen Stimme eines jungen Ozzy, aber beitzt auch eine leicht knödelige Stimmfärbung a'la Mark Shelton von Manilla Road. Mit deren epischer Ausrichtung haben Wolf Counsel nicht zu tun, aber Garcia erinnert doch in manchen Momenten an ihn.

 

Die sieben Songs des Albums kommen ohne große Höhepunkte, aber auch ohne größere Schwächen ins Ziel. Wenn man ein Highlight heraussuchen möchte, dann eventuell den Titelsong, aufgrund seiner Länge von über 10 Minuten und dem damit verbundenen Abwechslungsreichtum und den ausufernden Instrumentalparts.

 

Ansonsten fallen die schönen Gitarrensoli von Ralph Huber und Januar Andreas Reinhart (?) auf, die sehr melodisch und gekonnt ausfallen. Da dieses Album bei Czar Of Bullets erscheint, war beinahe fast schon abzusehen, daß V.Ö. Pulver von Gurd als Produzent am Werk war. Er scheint so etwas wie der Haus-u. Hof-Produzent dieses Labels zu sein. Egal, der Sound stimmt und transportiert die old schoolige Atmosphäre perfekt in die Neuzeit. Auch der (teils knorrige) Bass ist jederzeit präsent, was der Authenzität von Wolf Counsel äußerst gut tut.

 

Wie gesagt, „Age of Madness / Reign of Chaos“ wächst mit jedem Hördurchlauf und wer am Anfang denkt, daß hier ja nix Neues zu hören ist, erhält dennoch ein interessantes und gekonnt gespieltes Doom-Album im Dunstkreis der oben genannten Bands. Pluspunkt ist der Gesang von Ralf W. Garcia, der auch gedoppelt oder mehrstimmig sehr gepflegt ausfällt.

 

Wolf Counsel werden sicherlich keine Chartstürmer oder durch die Decke brechen mit dieser Musik. Für etwaige Durchläufe, wenn man auf unepischen Doom steht, ist dir Truppe aber bestens geeignet. Mir gefällt's.



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