WINTERFYLLETH - The Reckoning Dawn

Tracklist:

  • Misdeeds Of Faith
  • A Hostile Fate (The Wayfarer Pt. 4)
  • Absolved In Fire
  • The Reckoning Dawn
  • A Greatness Undone
  • Betwixt Two Crowns
  • Yielding The March Law
  • In Darkness Begotten

Info:

VÖ: 08.05.2020

Label: Candlelight Records /Spinefarm


Video:

Bewertung:

Autor: Kerbinator

Bewertung:  7,5 / 10



Nachdem man vor zwei Jahren das Akustik/Folk-Album „The Hallowing Of Heirdom“ herausgebracht hat, kehren die britischen Blackmetaller Winterfylleth jetzt zurück mit einem neuen „richtigen“ Album. „The Reckoning Dawn“ betitelt, schickt man sich in über 60 Minuten an, den Thron des atmosphärisch epischen Black Metals zurückzuerobern.

 

Herausgekommen sind acht neue Songs voll eisiger Kälte und zugleich entgegengesetzter Wärme, was sich in zahlreichen Melodiebögen äußert. Sänger Christopher Naughton keift sich von vorne bis hinten durch die Songs, klare Gesangslinien, welche man vielleicht vermuten könnte, gibt es keine. Der Opener „Misdeeds Of Faith“ steht gleich für das gesamte Album Pate. Rasende Blastparts gesellen sich zum angesprochenen biestigen Keifgesang und verweisen auf typisch nordischen Black Metal. Aber es kommen immer Chorgesänge hinzu, die zusammen mit atmosphärischen, melodischen Gitarrenparts entgegenwirken.

 

Manchmal fühlt man sich partiell gar an Bathory (Hammerheart-Phase) erinnert, wenn Winterfylleth nordische Oh-Oh-Oh Chöre in bester Viking Manier hinzufügen. Als Beispiele seine hier „ A Hostile Fate (The Wayfarer Pt. 4)“ und „Absolved In Fire“ genannt. Mal wird’s grooviger, dann wieder rasend schnell. Über allem thronen immer wieder wuchtige Drums, die Drummer Simon Lucas raushaut und unheimlich viel Dynamik bringen.

 

Das angesprochene „Absolved In Fire“ zeigt aber auch die akustische und elegische Seite der Atmo Black Metaller, was durchaus auch mal in symphonische Klänge ausarten kann. Dennoch sind Winterfylleth weit von Bands wie Dimmu Borgir oder Cradle Of Filth entfernt, denn mit Bombast-Overflow haben die Briten nichts am Hut. Vielleicht am ehesten noch bei „A Greatness Undone“, in dem man nach Trommelwirbel und sägendem Gitarrenbeginn etwas bombastische Parts einbaut und ein ruhiges Break einstreut. Dennoch ist der Song eigentlich ein blackmetallischer Midtempo Stampfer.

 

Am Sound des Albums änders sich mit Ausnahme des kurzen Akustikgitarren-Interludes („Betwixt Two Crowns“) nicht mehr viel. Auch das zum Abschluß längste Stück mit über 9-Minuten, „In Darkness Begotten“, reiht sich mit permanent harschen Vocals und wuchtigen Drums nahtlos in die neuen Winterfylleth Songs ein. Sieht man mal von einem kurzen melodischen Break und dem symphonischen Ende ab.

 

Winterfylleth machen nicht den Fehler, sich zu sehr in Bombast und Symphonik zu verbiegen, wie man es bei einigen Black Metal Bands immer wieder feststellen muss. Die harsche Kälte im Sound ist ein Muß für die Briten und trotz der epochalen Drums bleibt genug Spielraum für Blasts und Raserei. Meist ist man sehr schnell unterwegs, die Atmosphäre liefern in der Regel nur die kurz integrierten Breaks. „The Reckoning Dawn“ ist daher ein Album, daß für beide Seiten interessant sein kann. Dem reinrassigen Black Metaller, der gerne beim Zuhören erfriert, aber auch dem aufgeschlossenen, der sich mit „wärmeren“ Parts und Melodien arrangieren kann. Als gelungenen Spagat darf man daher dieses neue Werk bezeichnen.  



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