WHITE WIZZARD - Infernal Overdrive

Tracklist:

  • Infernal Overdrive
  • Storm The Shores
  • Pretty May
  • Chasing Dragons
  • Voyage Of The Wolf Raiders
  • Critical Mass
  • Cocoon
  • Metamorphosis
  • The Illusion's Tears

Info:

VÖ: 12.01.2018

Label: M-Theory Audio

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  9 / 10


Nach fast fünf Jahren Albumstille kommt endlich mal wieder ein neuer Dreher der Amis White Wizzard raus. Und damit nicht genug. Da die Band beim letzten Album „The Devil’s Cut“ einen neuen Sänger mit Joseph Michael auffuhr, ist jetzt der etatmäßige Vokalist Wyatt „Screaming Demon“ Anderson zu der Band aus Los Angeles zurückgekehrt.

Das neue Album hört auf den Titel „Infernal Overdrive“ und bietet die gewohnt traditionelle Metal-Kost mit vielen Querverweisen zu Bands wie Judas Priest oder Iron Maiden, aber auch viel facettenreicheres Material ist diesmal vorhanden, dazu aber gleich mehr.

 

Los geht’s mit dem Titelsong, einem richtigen Metal-Smasher, der gewollt oder nicht doch sehr stark nach Priest’s „Painkiller“ klingt. Es tut gut Wyatt Anderson’s Stimme wieder bei White Wizzard zu hören, nicht umsonst trägt er seinen Spitznamen des schreienden Dämons. Seine Shouts reichen von melodisch aggressiv bis zu High Pitched Screams, die aber nie nervig wirken und bis auf bei einem Song nie zu hoch angesetzt sind. Die folgenden „Storm The Shores“ und „Pretty May“ preschen trotz aller technischen Versiertheit ebenso meist straight nach vorne, hier kommen etwaige Maiden-Einlüsse, was zumindest das Gitarrenspiel von James La Rue betrifft, zum Tragen.

 

Zwar bezeichnet man den Stil von White Wizzard gerne als True American Metal, allerdings sind die britischen Vorzeigebands alles andere als fremd. Richtig interessant wird’s dann aber bei Song Nr. 4 „Chasing Dragons“. Dieser Song besitzt mit nahezu 8 Minuten schon eine stattliche Länge, aber auch die beiden nächsten Tracks („Voyage oft he Wolf Raiders“ und „Critical Mass“) sind von ähnlicher Länge, bzw. noch länger. Hier kommen etliche ProgMetal Einschübe zum Tragen, die Songs reflektieren eine gewisse Epik und das Songwriting der Band wächst auf überirdisch gut heran. Irgendwie hat man den Eindruck, die ersten drei Song gab’s zum Aufwärmen, nun folgt die Quintessenz des Albums.

 

White Wizzard verflechten harte Riffs und Rhythmen mit immer wieder auftretenden Breaks und auch mal fernöstlich oder orientalischen Spritzern. Wyatt Anderson wechselt von harten Shouts zu melodischem Gesang und umgekehrt. Er kann nun wahrlich zeigen, welch Klasse-Frontmann er ist.

 

Cocoon“ ist danach zwar etwas kürzer (ca. 6 Minuten) könnte aber von den bizarren Gitarrenrhythmen her auch von den Briten Threshold stammen. Fast schon ein reinrassiger Progmetal Song. „Metamorphosis“ lässt danach etwas Luft zum atmen und wirkt im Kontext des gerade Gehörten nahezu belanglos, bevor mit dem 11-minütigen „The Ilusions Tears“ das bisherige Prunkstück des Schaffens von White Wizzard ertönt. Fast hat man den Eindruck, man genieße eine Prog-Rock-Nummer der gehobenen Klasse, so spannend und abwechslungsreich wird gesungen und instrumentiert. Wyatt macht auch bei den einfühlsamen Passagen eine starke Figur und sicherlich hätte man zum Abschluß nicht solch ein Monument, auch mit ausufernden Instrumentalpassagen, von White Wizzard erwartet. Somit lassen einen die Jungs fast sprachlos zurück, nachdem das Album ausgeklungen ist.

 

Infernal Overdrive“ ist mit Abstand das anspruchsvollste Album von White Wizzard bisher. Neben den typischen Metal-Abfahrten sind die progressiven, technisch brillianten Longtracks sicherlich eine grandiose Überraschung, die man in der Art von der Band vielleicht nicht unbedingt erwartet hätte. Dies hebt die Band meines Erachtens einige Stufen höher, obwohl die Amis von Anfang an ja bereits vielbeachtet wurden. Zumindest, was die Veröffentlichungen betrifft. White Wizzard könnten jetzt endlich die Lorbeeren einsammeln, die sie schon lange verdient haben. „Infernal Overdrive“ ist schon zu Beginn des Jahres 2018 ein ganz heißes Eisen im traditionsreichen Metal-Feuer. Saustark !!



Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    David Weis (Freitag, 22 Dezember 2017 17:49)

    Gandalf wird entzückt sein.