VÖ: 13.09.2019
Label: Iron Shield Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Debut Album der Münchner White Mantis. Nach einem Demo 2014 hat es bis jetzt gedauert, ehe die Speed-/Thrash Truppe ihr Debut Album „Sacrifice Your Future“ unter die Leute bringt. Und dies via Iron Shield Records, die bekannt sind für junge, old schoolig klingende Bands und die sich einen Dreck um Kommerz und Selbstbeweihräucherung scheren.
Die Einflüsse der Band liegen dann auch in der Thrash-Szene, vornehmlich der 80er Jahre, begründet. Sowohl einheimische Vorbilder (Destruction, Kreator, Tankard) als auch internationale (Slayer, Exhorder, Nuclear Assault) klingen immer wieder durch auf dem 10 Song starken Debut.
Sänger Matthias Pletz schreit dann auch ganz stilecht wie eine Mischung aus Schmier und Araya. Gerade die spitzen Screams erinnern doch stark an den Slayer-Frontmann.
Zu Beginn mit „Cannibal State“, „Bleached“ bis hin zu „Ordinary Loser“ regiert der totale Abriss aus pfeilschnellen Gitarrensalven von Matthias Mizera und Pletz, der neben Gesang auch die zweite Gitarre übernimmt, sowie Dreschflegel-Drumgeballer durch Thomas Taube. Ähnlich der Frühphase deutscher Thrash-Legenden rumpeln die Gitarren ab und an etwas, was aber sicherlich zum Charme dieser Spielart dazugehört. Ab „Cavern Of The Ancients“ streuen White Mantis immer mal wieder kurze, langsamere Parts ein. Gerade zu Beginn der Songs. Auch der ein oder andere Effekt wird über die Gitarren gezogen, so daß hierbei nötige Abwechslung präsentiert wird.
Das war's dann aber auch schon mit „moderneren“ Einflüssen. Prinzipiell liefert die Gottesanbeterin durch die Band Dauerfeuer, was jedem Anhänger kompromissloser Musikgangart gefallen dürfte.
Egal also, ob man recht simpel gestrickte Thrash-Nummern wie „My Favourite Chainsaw“ oder das eingangs erwähnte „Cannibal State“ bevorzugt oder einfallsreichere Nummern wie „Cavern On The Ancients“, White Mantis verstehen es vorzüglich, dem Hörer amtlich den Hintern zu versohlen.
Freunde der oben erwähnten Bands und des old-schoolig müffelnden Speed-Thrashs generell können sich „Sacrifice Your Future“ bedenkenlos zulegen. Hier wird man adäquat bedient. Auch wenn noch nicht alles Gold ist was im weißen Gottenabeterinnen-Schein glänzt, die Münchner machen vieles richtig und liefern ein eindrucksvolles erstes Statement ab.