VÖ: 01.06.2018
Label: Umbrella Artist Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Wheel sind eine finnische Prog-/Alternative Rock Band mit britischem Sänger. 2015 kam die Truppe mehr oder weniger zusammen und brachte mit „The Path“ 2017 eine erste, ursprünglich als Demo geplante EP heraus. Jetzt 2018 legt man mit einer weiteren EP namens „The Divide“ nach.
Sänger James Lascelles wanderte damals nach Finnland aus, weil ihm das Land und die Leute so gut gefallen hat, dementsprechend positiv wirkt auch sein Gesang. Recht eigenständiger, hoher Gesang, der eine gewisse Wärme ausstrahlt. Musikalisch liegen Wheel im Fahrwasser ihrer Einflüsse Karnivool, A Perfect Circle, und vor allem Tool. Aber auch Steven Wilson und Porcupine Tree sind der Band definitiv nicht fremd. Zusammengekommen ist die Band anscheinend durch einen Talentwettbewerb im Fernsehen. Zusammengecastet wirkt das Ganze aber nicht.
Auf „The Divide“ befinden sich im Prinzip drei Songs, zudem gibt es vom Song „Please“ noch eine Radio Edit Version, die komischerweise von der Band an den Anfang platziert wurde. „Pyre“ ist der härteste der drei Songs, Gitarrist Saku Matilla schlägt härtere Rhythmen an. Ursprünglich ein Session- und Jazz-Gitarrist kann er mit seinem versierten Spiel überzeugen, auch wenn ganz große Kniffe und Gitarren-Licks ausbleiben.
Mit „It's Over Now“ folgt ein ruhigeres Stück, beginnend mit Streichern und insgesamt balladeskeren Gesang. Der Song wirkt verträumt, teilweise verspielt und am eingängigsten aller drei Nummern. Anmutig, fast zärtlich haucht James Lacellese seinen Gesang hier.
Die Albumversion von „Please“ beendet die EP fast wie eine Mischung aus den beiden anderen Titeln. Ruhige und härtere Passagen wechseln sich ab, das beherrschende Gitarrenthema des Songs wirkt sehr prog-lastig und bleibt am ehesten im Ohr. Die zerfahreren Rhythmen zwischendurch fehlen in der eingangs erwähnten Radio Version, so daß man sich aussuchen kann, welche Version man bevorzugt. Die eingängige oder die progressiv vertrackte.
Jedenfalls machen Wheel im Dunstkreis der oben erwähnten Bands eine durchaus gute Figur, bleibt abzuwarten wie abwechlungs-und ideenreich ein erstes, vollständiges Album wird. Für den Moment kann man es Fans von Tool und A Perfect Circle absolut empfehlen, auch wenn man im Prinzip nur drei Songs geliefert bekommt. Aber es handelt sich eben nur um eine EP. Spannende Angelegenheit, mit der Lust auf mehr.
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David Weis (Freitag, 22 Dezember 2017 17:49)
Gandalf wird entzückt sein.