WE ARE SENTINELS - We Are Sentinels

Tracklist:

  • From My Tower
  • My Only Sin
  • Life, Death Rebirth
  • WINTER TRILOGY
  • a, Kingdom In Winter
  • b, Dreaming In Winter
  • c, Battle In Winter
  • In Memoriam
  • Sirens Of Odysseus
  • Miracle
  • Soul On Fire
  • Holy Diver

Info:

VÖ:  06.07.2018

Label: SAOL

Video:

Bewertung:

Autor: Kerbinator

Bewertung:  --- / ----



Für Metal Fans mit Vorsicht zu genießen ist das Debut Album des 2-Mann-Projekts We Are Sentinels. Denn mit Heavy Metal hat die Musik wenig zu tun. Eher mit Film-od. Serienmusik, in diesem Falle für epische Fantasyfilme oder Serien. Zuallererst fällt mit hier Game Of Thrones ein. Alleine schon die „Winter Trilogy“ sorgt irgendwie dafür . Aber auch das auf dem Albumcover getragene Outfit der Protagonisten erinnert etwas an „Winter Is Coming“, respektive Jon Schnee.

 

Bei den angesprochenen Protagonisten handelt es sich um ex-Iced Earth und Pyramaze-Stimme Matt Barlow und den von Pryramaze bekannten Pianisten Jonah Weingarten. Hier stellt sich natürlich schon der Bezug zum Heavy Metal her, aber musikalisch halt eben nicht.

 

Vornehmlich dreht sich alles um Piano, symphonische Elemente und Gesang. Matt Barlow brilliert mit seiner Stimme auch bei We Are Sentinels. Das ist völlig klar. Meist in gediegener, balladesker Art unterwegs entfaltet sich sein markantes Timbre in jedem Song. Die von Iced Earth her bekannten Barlow-Screams sind dagegen eher selten, dennoch ab und an zu hören. Inwieweit oder wer die übrigen Instrumente eingespielt hat, wird nicht genannt, so daß der Verdacht der Konserve nahe liegt. Schlimm ist das nicht, richtet sich das Album doch auf reine Epik auf Basis von Tasteninstrumenten aus.

 

Einzelne Songs herauszuheben ist schwierig, denn prinzipiell klingen alle Kompositionen ähnlich. Die „Winter Trilogy“, bestehend aus drei Songs soll anscheinend das Herzstück des Albums sein, denn dieses wird auf der Tracklist besonders hervorgehoben. Tatsächlich beginnt dieser Song auch mit einer kurzen Erzählerpassage, beinhaltet eine träumerische Phase („Dreaming in Winter“) und endet mit mehrstimmigem Schlachtengesang und härterem Iced Earth-typischen Barlow Gesang ("Battle In Winter"). Fasst man diese Trilogie zusammen, hat man es tatsächlich mit dem ausdrucksstärksten und abwechslungsreichsten Stück zu tun.

 

Der Rest ist gepflegte Piano Musik mit fantastischem Gesang, epischer Ausrichtung und Streicher-Begleitung. Bei „Sirens Of Odysseus“ agiert eine engelsgleiche Stimme im Hintergrund und auch eine Art Triangel oder Glocke gibt’s zu hören. Zum Schluß verbraten We Are Sentinels noch den Dio-Klassiker „Holy Diver“ in eigener, symphonischer Version. Dieser Schuß geht total nach hinten los und wird zu keiner Zeit dem Original gerecht. Manche Songs sollte man wirklich unangetastet lassen, auch wenn man wie im Falle von We Are Sentinels die Stilrichtung völlig verändert.

We Are Sentinels sind also für Leute gedacht, die sich gerne zurücklehnen und (teilweise) spannende Fantasy Filmmusik-Klänge geniessen, welche hauptsächlich in balladenhaften Wassern schippern und nur selten mal einen dramatischen Ausbruch liefern. Der reine Metal Fan ist hier außen vor. Aufgrund der Stimme von Matt Barlow ein starkes Ausrufezeichen in diesem Genre, Leute die nur die Namen lesen und Iced Earth oder Pyramaze erwarten, lassen lieber die Finger davon.

 

Für die angesprochene Klientel sind We Are Sentinel sicherlich sehr empfehlenswert, eine finale Punktebewertung gibt es aufgrund der wenig rockigen Ausrichtung hier verständlicherweise nicht. 



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