VÖ: 17.03.2023
Label: Black Sunset
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8,5 / 10
Wardress wurden im Jahr 1983 gegründet. Und hatten sich dem NWOBHM verschrieben. Drei Jahre später war auch schon wieder Schluss. In dieser Zeit hinterließen jedoch kaum Spuren. Kein Album, keine Single, nicht mal ein Demo. Erst 2018 kam es zur Neugründung. Gitarrist Gor Moore und Sänger Erich Eysn beschlossen wiedergefundenes Original-Songmaterial auf Tonträger zu bannen. Ein Jahr später erschien dann das Debüt-Album „Dress For War“, mit alten und neuen Songs. Die Einschränkungen wegen COVID nutzte die Band für die Produktion des Nachfolgers „Metal Til The End“.
Schon beim Opener „Berserk“ hört man die ganze Metal Power. Fette Double Bass, harte Riffs und gelegentlich eingestreute Thrash Elemente. Der Titelsong „Metal Til The End“ besticht durch doppelläufige Gitarren-Linien. Und Wahnsinns-Twin-Gitarren-Soli. Aber auch hier dominiert hartes Riffing. Der kraftvolle Gesang von Erich Eysn passt wunderbar zum Sound. Mit „Motorlust“ folgt dann ein wahres Riff-Monster. Es ist sicherlich nicht ganz einfach, einen Ozzy Osbourne Song zu covern. Vor allem weil seine Songs zum Weltkulturerbe des Metal gehören. Aber genau das gelingt mit „Mr. Crowley“ ganz hervorragend. Eine tiefe Verbeugung vor dem „Prince of Darkness“ und absoluter Höhepunkt des Albums.
Das band-betitelte „Wardress“ versprüht die gute Laune des klassischen Heavy Metal. Auch hier werden die Bandmitglieder durch ein einpeitschendes Schlagzeug angetrieben. Erneut gibt es ein grandioses Gitarrensolo auf die Ohren. Mit „Serpents Kiss“ folgt eine große Metal-Hymne. Hier wird nicht gnadenlos gepowert. Stattdessen wird viel Wert auf Melodien im Midtempo-Bereich gelegt. Dafür bewegt sich „Serves You Right“ wieder in Hochgeschwindigkeits-Gefilden. „Metal Melodies“ macht seinem Titel alle Ehre. Das ist melodischer Heavy Metal in Reinkultur. Und offensichtlich ein Live-Mitschnitt.
„All killer, no Filler“. Diesem Slogan kommt „Metal Til The End“ verdammt nah. Es gibt hier keinen einzigen verzichtbaren Song. Alle sieben eigenen Songs sowie das kongeniale Ozzy-Cover überzeugen auf ganzer Linie. Da fragt man sich, warum nur haben die Herren eine so extrem lange künstlerische Pause gemacht.
Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING MAGAZIN
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