VÖ: 09.02.2018
Label: AFM Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 9 /10
Seit Jahren gelten Voodoo Circle als Geheim-Tipp unter den deutschen Klassik-Rock Acts. Die Band um Gitarren-Virtuose Alex Beyrodt hat bisher vier hervorragende Alben veröffentlicht. Vor allem “Whisky Fingers” (2015) war ein Meilenstein, eine Reminiszenz an die großen Jahre von White Snake. Seitdem musste Alex Beyrodt den Abgang von Sänger David Readman und Keyboarder Alessandro del Vecchio verkraften. Neuer Mann am Mikrophon ist Herbie Langhans (Avantasia, Sinbreed, u.a.). Die Keyboards wurden von Corvin Bahn eingespielt, der unter anderem auch für Saxon und Uli Jon Roth die Keys eingespielt hat. Ich hatte das Vergnügen Voodoo Circle vor zwei Jahren live im Rock-Café St. Pauli in Hamburg zu erleben.
Wabernde Hammond Orgel, knallende Gitarrenriffs, vorantreibendes Schlagzeug und vor allem der rockige Gesang von Neuzugang Herbie Langhans, so präsentieren sich Voodoo Circle im Jahr 2018 mit dem hymnischen “Running Away From Love”. Und Gitarrenmeister Beyrodt brilliert erneut auf seinem Instrument. Bei “Higher Love” erinnern mich die bluesigen Gitarrenparts und der Gesang an Deep Purple oder frühe Whitesnake mit einigen ZZ Top Zitaten. Und in “Walk On The Line” ist dann ein erstes Mal etwas Rainbow-Feeling zu hören. Mit “Just Take My Heart” befindet sich auch ein Airplay-tauglicher Song auf dem Album, eingängige Melodie-Führung und ein Refrain zum Mitsingen. Dazu ein ganz locker eingeworfenes melodisches Gitarrensolo, das können nicht allzu viele Gitarristen in dieser Qualität.
“Where Is The World We Love” ist DIE Ballade auf dem Album. Druckvolles Schlagzeug und leicht kratziger Gesang begleitet von wunderschönen Gitarrenmelodien. Neben dem Kracher “Unknown Stranger” einer der Höhepunkte des Albums. ”Dreamchaser” ist ein Song der über viele Jahre gereift ist. Ursprünglich für das Debüt-Album komponiert dauerte es zehn Jahre bis Alex rundum damit zufrieden war. Und was ist das für ein Hammersong geworden – eine tiefe Verneigung vor dem Gitarrengott Blackmore. Das ist für mich eindeutig der beste Song auf “Raised On Rock”.
Voodoo Circle haben hier ein wahres Hardrock Meisterwerk veröffentlicht. Soundmäßig bewegen sich Kompositionen irgendwo zwischen Whitesnake, Rainbow oder Led Zeppelin. Stellenweise glaube ich auch Zitate von Jimi Hendrix herauszuhören. All diese Einflüsse werden von Mastermind Alex Beyrodt zu einem einzigartigen Voodoo Circle Klang-Gebilde gemixt. “Raised On Rock” ist sicherlich ein heißer Anwärter auf den Titel Rock-Album des Jahres.
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