VIOLET - Illusions


Tracklist:

  • The Looks Of A Winner
  • Blame It On The Night
  • Sophie
  • Do Ya Do Ya (Wanna Please Me)
  • Francine
  • Burning May
  • Only Love
  • Cover Model
  • Run Away


Info:

VÖ: 18.11.2022

Label: Yellow Muffin Records


Video:


Bewertung:

Autor: Kerbinator

 

Bewertung:  7 /10



Jetzt, wo die Tage immer grauer werden, ist es eine Wohltat, wenn eine Band etwas Farbe ins Spiel bringt. So wie die Stuttgarter Melodic Rock/AOR-Band Violet, die mal eben ihr Debutalbum „Illusions“ herausgebracht haben. Und eine Illusion ist es nicht, wenn man bei den Songs Spurenelemente von 80er Granden wie Journey, Toto, Heart, Starship etc. heraushört. Ob die Band nun aus fünf oder sechs Musikern (auf dem Infoblatt wird mit Frank Dapper noch ein zweiter (!?) Schlagzeuger gennant), weiß ich nicht. Fakt ist, daß Violet aber mit Jamie Beckham eine Sängerin in den Reihen haben, die absolut was drauf hat.

 

Mit „The Looks Of A Winner“ startet das Album herrlich mit flächigen 80er Keyboards, die einen möglicherweise an Bands wie Outside Edge erinnern. Oder Domain in ihrer Anfangszeit. Gesanglich, wie gesagt, verfügt Jamie über eine zwar nicht außergewöhnliche, aber dennoch tolle Stimme, die immer klar, aber auch mal mit rauhem Nachgang glänzt. Die Gitarrenmelodien und Soli kommen qualitätsorientiert rüber, sind aber nie unbedingt tragendes Element. Das kennt man von einem Neil Schon beispielsweise anders. Aber der Vergleich mit solch einem Weltklasse-Musiker muß logischerweise hinken.

 

Auch die folgenden Tracks „Blame It On The Night“ und das ruhigere „Sophie“ machen eine gute Figur und zollen absolut Bands wie Vixen oder Heart Tribut. Ann Wilson wird ja auch als Einfluß von Jamie genannt. Klar ist das alles etwas weichgespült, beinharte Metalerl haben eh schon weggelesen, aber auf echt gutem Niveau gespielt. Überraschenderweise rockt der Song „Do Ya Do Ya (Wanna Please Me)" dann richtig los. Überraschenderweise deswegen, da es sich hierbei um einen 80er Pop-Schinken von Samantha Fox handelt. Da haben Violet wirklich eine starke Rocknummer daraus gemacht.

 

Mit „Burning May“ setzt die junge Truppe noch eine echte Duftmarke, die zwar hochmelodich, aber breitwandig intensiv aus den Boxen schallt. Leider geht danach aber anscheinend ein wenig die Puste aus. „Only Love“ kommt etwas zahnlos daher, klingt durchschnittlich und zu sehr auf Airplay getrimmt. Und „Cover Model“ zeigt zwar mit Saxophon-Einlagen neue Farbtupfer, ist aber ebenfalls viel zu poppig inszeniert. Auch das abschließende „Runaway“ behält den Stilwechsel hin zu Alternative Pop-Rock bei und somit einen leider faderen Beigeschmack.

 

 

Violet sind also eine Band mit hoher Perspektive, die im Bereich Melodic Rock/AOR viele tolle Zutaten zu starken Songs vermischt, das Niveau aber zum Ende hin etwas aufgibt und in poppigere Gefilde abdriftet. Schafft man es zukünftig, ein Album durchgehend mit Perlen wie „The Looks Of A Winner“ oder „Burning May“ zu bestücken, steht der Band vielleicht sogar Großes bevor. 

 



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