VIOLENT JASPER - Control

Volker Söhl, seines Zeichens Keyboarder der Hamburg Progger Sylvan, besitzt eine ausgeprägte Neigung zur Filmusik. Zusammen mit Sylvan-Bandkollege Johnny Beck (Gitarren, Bass) hat er jetzt unter dem Namen Violent Jasper ein Album namens „Control“ herausgebracht. Ein Konzeptalbum, welches sich um verschiedene Emotionen dreht, die mitunter durch externe Kontrolle ausgelöst werden. Ist das gut oder schlecht ? Man weiß es nicht….

Volker’s Vision war es, ein solches Studioalbum mit weiblichem Gesang umzusetzen. Gefunden hat er dafür die Münchner Sängerin und Synchronsprecherin Caroline von Brünken, die auch für RPWL tätig ist. Kein Wunder also, daß sich das Label Gentle Art Of Music diesem Werk angenommen hat. Neben Caroline haben es aber noch weitere Gäste auf das Album geschafft. Da wären beispielsweise Sylvan-Sänger Marco Glühmann, Jens Lück (Drums), sowie Katja Flinsch (Violine, Viola) und Ottfried Beck (Oboe).

Mit dem Titelsong „Control“ startet das Album mit Piano. Der elfenhafte Gesang von Caroline setzt ein und schöne, warme Klänge untermalen den recht ruhigen Charakter des Albums. Mit dem Einsetzen von Marco Glühmann erhält das Stück automatisch einen leichten Sylvan-Touch, was sich auch in einem wuchtigen Ausbruch und düsteren Momenten manifestiert. Mit Programming und zärtlichen  Gitarrenklängen beginnt "Breathe“, was aber im Verlauf intensiver wird und mit abgehackten Rhythmen den Progfaktor hochhält. Eine langsame Passage mit schönen Keyboards mündet filmmusikreif in verstörende Momente mit Piano und ruhigem Gesang.

Sphärisch und im Duett mit Caroline und Marco gehalten folgt „Promise“. Ergänzt durch wuchtige Drums und symphonische Parts. Sphärische Momente, Stimmengewirr und der Einsatz der Oboe unterstreichen bei „Masquerade“ den cineastischen Charakter. Auch hier ist der Song in der Basis eher ruhig gehalten, allerdings darf’s dann auch mal ein etwas härteres Gitarrensolo sein. Verspieltes Piano, ruhiger Gesang prägen „Hail Thee Mockery“, eine Nummer, die aber ebenfalls im Verlauf dramatischer, intensiver wird.

Katja Flintsch darf danach bei „Dark Flow“ eingreifen und die etwas traurigeren Klänge mit ihrer Violine anstimmen. Der ruhige, stimmungsvolle Gesang und die warmen Keys im Background sorgen für elegische Momente, denen dann allerdings wuchtiges Drumspiel und sphärisch intensive Abschnitte folgen. Symphonische Streicherklänge setzen „Stay“ in Szene, verspielte Gitarren-u. Piano Anschläge prägen den Wechselgesang von Carolinie und Marco. Der elfenhafte Refrain und das wunderbar verspielt melodische Gitarrensolo kratzen dann wieder verdammt nah am Sylvan-/RPWL-Progrock.

Unheilvolle Stimmung kommt auf zu Beginn von „Desire“ und auch düster aggressiver Gesang, sowie tiefer gestimmte, harte Saiten steuern auf das Albumende zu. Dieses naht mit „Frontiers“, einer pianobasierten Nummer, die mit gezupften Gitarren und einer schönen Gitarenmelodie-/solo am Ende glänzt. „Control (Reprise)“ beschließt letztendlich mit harten Gitarren, verklärten Melodien, Flüstergesang und dunklerer Ausrichtung dieses Konzeptalbum von Violent Jasper.

Volker Söhl hat zusammen mit seinen erlesenen Gästen ein stimmungsvolles, in der Basis recht ruhiges Album geschaffen, das seine Vorliebe zur Filmmusik definitiv unterstreicht, aber auch viele Elemente des atmosphärischen Prog, wie man ihn eben bei Sylvan oder RPWL erleben darf, beinhaltet. Somit darf man Violent Jasper jedem aufgeschlossenen Progliebhaber ebenso ans Herz legen, wie denen, die sich gerne mal zurücklehnen und abwechslungsreich gestalteter, anspruchsvoller Musik in filmreifer Atmosphäre erfreuen.