VÖ: 21.08.2020
Label: Scarlet Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 7,5 / 10
Seit 7 Jahren tragen die Schweden von Veonity ihren Power Metal in die Welt. Erstaunlich daran ist, dass es seitdem keine Änderungen im Lineup gegeben hat. Das ist durchaus nicht üblich. Aber es sollte die Voraussetzung für eine kontinuierliche Arbeit sein. Bisher wurden drei Alben veröffentlicht. Dazu kommen zwei Single und eine EP. Jetzt ist es wieder soweit. Im August erscheint mit “Sorrows” das vierte Studio-Album. Die Songs wurden im Studio Seven von Ronny Milianowicz (Shadowquest) aufgenommen. Für die Nachbearbeitung war Tony Lindgren (Powerwolf, Dragonforce) im Fascination Street Recording Studio verantwortlich. War der Vorgänger “Legend of the Starborn” noch ein Konzeptalbum, so ziehen sich jetzt lediglich die Themen Verrat, Trauer und Einsamkeit als roter Faden durch die Songs.
Das Intro “Broken” ist aus meiner Sicht verzichtbar. Die Piano- und Streicherklänge sind nicht geeignet, auf die kommenden Songs hinzuleiten. Aber was dann kommt, ist Power Metal der besseren Art, wie man schon bei “Graced Or Damned” hören kann. Was mich etwas stört sind die Keyboards, vor allem, weil auch kein etatmäßiger Tasten-Spieler in der Band ist. Die Stimme von Anders Sköld hat einen hohen Wiedererkennungswert und prägt den Songs ihren Stempel auf. “Back In To The Dark” startet zunächst als Power-Ballade. Später wird es hymnisch. Für meinen Geschmack kann man hier die beste Gesangsleistung des Albums hören. Bei “Where Our Memories Used To Grow” gibt es einen Gastauftritt von Dragonsland Sänger Jonas Heidgert. Dieses Duett sorgt dafür, dass dieser Song der mit Abstand stärkste des Albums ist. Vor allem auch, weil hier keine Keyboards den Sound zukleistern. Dafür gibt es geniale Gitarrensoli.
Auch “Acceptance” ist ein Metal-Kracher. Und “Free Again” ist dann schon fast Speed Metal, bleibt aber bei aller Hochgeschwindigkeit sehr melodisch. Mit “Center Of The Storm” wildern Veonity dann in Sabaton-Gefilden, mit etwas weniger Bombast allerdings. Das setzt sich auch bei “War” fort. Hier dann auch textlich und stimmlich.
"Scandinavian Power Metal at its best!"
So kann man im Pressetext des Labels lesen. Labels neigen aber leicht zu Übertreibungen. So auch hier. Sicherlich “Sorrows” ist ein gutes Album. Aber ganz sicherlich nicht überragend. An den Erfolg von Sabaton, Hammerfall oder auch Civil War reichen Veonity nicht heran. Und musikalisch gehen sie zu sehr auf Nummer sicher. Dazu bedienen sich die Schweden zu sehr der üblichen Power Metal Klischees. Trotzdem sollten sie mit diesem Album ihre Position in der Power Metal Oberliga Skandinaviens und weltweit gefestigt haben.
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