VÖ: 04.02.2022
Label: Century Media Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Es fällt sofort das düstere, bedrückend gezeichnete Artwork des Künstlers Eliran Kantor ins Auge, beim dritten Studio Album der walisischen Modern-Deathmetaller Venom Prison. Diese haben sich bisher eher durch Touren mit Trivium, Thy Art Is Murder und Fit For An Autopsy einen Namen gemacht, als durch ihre beiden Alben und der ersten EP. Trotzdem konnte man einen Deal bei Century Media ergattern, so daß sich das nun ändern könnte.
Eins der musikalischen Merkmale der Band ist sicherlich Frontrau Larissa Stupar, aus Russland stammend. Nicht nur durch ihre aggressive Art zu Kreischen, sondern auch durch den technisch hervorragenden und abwechslungsreichen Death Metal an sich liegen Parallelen zu Arch Enemy nahe. Nach einem kurzen Intro („Born From Chaos“) geht’s richtig rund mit „Judges Of The Underworld“. Hochtechnisches Death-Riffing der beiden Gitarristen Ash Gray und Ben Thomas feuern komprosmisslos aus allen Rohren, zementiert von der Rhythmustruppe, Mike Jefferies (bass) und Jeo Bills (drums). Passend dazu die immer im Aggro-Level kreischenden Vocals von Larissa.
Das Geradeaus-Geballer von Nummern wie „Nemesis“, „Golden Apples Of The Hesperides“, gerne auch mal auf Trigger-Drums basierend, wird aber nicht auf Albumlänge aufrecht erhalten. Immer mehr streuen die Waliser technische Kabinettstückchen, auch mal kurzes Programming und fast schon Progmetal-ähnliche Melodien ein. Paradebeispiel das Stück „Pain Of Oizys“, mit vielen Breaks und Melodiebögen. Larissa lässt sich aber dennoch nie zu Cleangesang hinreißen.
Die Grind-u. Hardcore Vergangenheit schimmert zwar immer mal wieder durch, nehmen auf „Erebos“ aber keine Hauptrolle mehr ein. Manifestiert eher in einzelnen Parts, kann man die Musik von Venom Prison mittlerweile doch, wie erwähnt, dem technischen Death Metal moderner Art oder auch Prog-Death verorten. Wie zum Beweis dafür lässt die Band zum Ende hin das verrückt zerrissene „Gorgon Sisters“ und den Technik-Knaller „Technologies Of Death“ vom Stapel.
Venom Prison veröffentlichen mit „Erebos“ ein Album, daß sowohl old-school Death-Fans als auch Freunden modernerer Klänge gefallen kann. Vielleicht hinkt der Vergleich mit Arch Enemy doch ein wenig, aber als Ansatzpunkt ist dieser sicher nicht verkehrt. Richtig hängen bleibt das Album zwar im Nachgang nicht, dennoch eine saubere Angelegenheit.
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