VÖ: 25.02.2022
Label: Dying Victims Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
Die Flut an Veröffentlichungen reißt nicht ab. Aber auch die Menge an bockstarken Bands nimmt dabei glücklicherweise zu. Bands, die man vorher entweder nicht kannte oder zumindest bisher nicht auf dem Schirm hatte. Venator aus Österreich ist so eine Kapelle, die 2016 gegründet erst eine EP veröffentlicht hat und jetzt mit „Echoes From The Gutter“ die erste „richtige“ Platte herausbringt. Und man fühlt sich bei Venator sofort in die glorreiche Zeit der 80er zurückversetzt, als aufstrebende junge Bands das Zepter in die Hand nehmen wollten, um mit ihrem ungestümen Metal die Musikwelt zu erobern.
Venator reihen dabei Hymne an Hymne und klingen wie eine superbe Mischung aus wahren Heavy Metal Helden wie Tokyo Blade, Heavy Load, einiges an Judas Priest, Iron Maiden und in einigen Riffs nach gemäßigten Exciter. Sänger Johannes Huemer entspricht der Klientel als recht hoher Metal-Shouter mit ein paar Halford-Ähnlichkeiten, bei manchen Songs bedingt durch das Timbre klingt er ähnlich eines Blackie Lawless von WASP. Herzstück der Musik von Venator sind aber die feinen sowie fulminanten Gitarrenriffs der beiden Saitenmänner Leon Ehrengruber (lead) und Anton Holzner (rhythm). Sowohl im Solo-als auch im Rhythmusbereich aller Ehren wert und durch ausdrucksstarke Bässe (Stefan Glasner) und mitunter wuchtige Drums (Jakob Steidl) wird der old-schoolige Metal-Weg hervorragend gepflastert.
Hymnen wie der Opener „Howl At The Rain“, „Manic Man“ oder „Nightrider“ gehen sofort ins Ohr mit ihren prägnanten Refrains. Letzterer erinnert noch am ehesten an 80er Priest. Bei „Seventh Seal“ macht sich eine leichte Maiden-Kante breit, gerade was das Steve Harris-Gedächtnis-Bassspiel betrifft. Auch die teils galoppierenden Rhythmen tragen ein wenig dazu bei. Auch „The Rising“ und „The Hexx“ sind 80er beeinflusste Perlen straighten und schweißtreibenden Traditions-Metals, Venator lassen wirklich während der neuen Songs von „Echoes From The Gutter“ zu keiner Zeit nach.
Der Abschlußtrack, „Streets Of Gold“, geht etwas gemäßigter an die Sache ran und erinnert mich ein klein wenig ans goldene Dokken-Zeiten. Passt aber dennoch klasse zu den bisher gehörten Songs dazu und sorgt lediglich für eine weitere Facette des Sounds der Österreicher. Passend zum Album hat man dem Dreher auch ein kultiges, etwas futuristisches Artwork spendiert, welches auch irgendwo 80er Niveau atmet.
Somit bietet „Echoes From The Gutter“ ein tolles Paket für alle Fans des 80er Jahre Metals, der NWOBHM, aber auch für Freunde von aktuellen Bands wie Night Demon oder Visigoth (ohne deren Epik). Venator sind wie gemacht für Ausflüge nach Lauda-Königshofen oder Brande-Hörnerkirchen und sind jedem Kuttenträger (und solche, die es noch werden wollen) absolut zu empfehlen. Klasse Album, klasse Band.
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Vurry (Montag, 01 Mai 2023 17:58)
Im Golden Nugget hamses
gezeigt.