VÖ: 01.05.2020
Label: Nuclear Blast
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Wieder mehr zurück zu ihren kompromissloseren Zeiten a'la „Litany“ (2000) kehren die Polen Vader mit dem sechzehnten Album „Solitude In Madness“ . Vorbei die Zeit, als man bei den letzten Alben auch einige Querverweise zum reinen Heavy Metal erlebt hat. Und das neue Album ist von vorne bis hinten ein absoluter Abriss, man kann's nicht anders sagen.
11 Songs die selten die drei Minuten Marke überschreiten und sogar oft weit drunter liegen offenbaren, daß in kurzer Zeit alles gesagt ist, was die polnischen Death-/Thrash Veteranen zu sagen haben. Sänger und Urgestein Peter Wiwczarek ist sofort bei der Sache und growlt mit den ersten Noten vom Opener „Shock and Awe“ alles in Grund und Boden. Dennoch kann man die Lyrics größtenteils verstehen, was ich persönlich bei Death Metal Bands gut finde. So also auch bei Vader.
Auch das folgende „Into Oblivion“ bringt's kurz und schmerzlos auf den Punkt, bevor „Despair“ mit nur knapp über 1 Minute Länge alles zusammenballert. Das ist Artilleriefeuer in Dauerbeschuss, kompetent und riffgewaltig von Gitarrist Spider in Szene gesetzt. Der Song befand sich übrigens bereits auf der „Thy Messenger“-EP von 2019. Genauso wie das später noch folgende „Emptiness“.
Weiter geht’s über heftige Blast-Abfahrten der Marke „Incineration Of The Gods“ und „Stigma Of Divinity“ bis hin zum heavy groovenden Abschluß „Bones“. Alles auf oberstem Niveau gezockt und technisch herausragend umgesetzt. Vader besitzen nicht nur in Polen eine Ausnahmestellung im Death-/Thrash, sondern spielen schon seit langer Zeit in der absoluten weltweiten Oberklasse. Brutalität ist nur ein Markenzeichen der Band. Wucht, Finesse und Kompromisslosigkeit sind andere. Wie gesagt, auf „Solitude In Madness“ nun wieder in Reinkultur.
Für die Produktion des neuen Albums sind Vader diesmal nach England übergesiedelt. Scott Atkins hat zusammen mit der Band vier Wochen lang das beste rausgeholt und der fantastische Sound, den man einfach nur als volles Brett bezeichnen kann, gibt den Polen recht. Auch das Albumartwork von Wes Benscoter (Autopsy, Cattle Decapitation) passt hervorragend zu Vader. Es ist auch nicht das erste Mal, daß die Band mit ihm zusammengearbeitet hat.
Kurz um...Vader bringen das brutalste, schnellste Album seit „Litany“ heraus und treffen damit völlig ins Schwarze. So unbarmherzig hat man die Band selten erlebt und trotzdem ist das Ganze Death Metal mit Thrash Anleihen auf höchstem Niveau. Bockstark !!
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