UNTAMED LAND - Like Creatures Seeking Their Own Forms

Tracklist:

  • Once Upon A Time In The Kenoma
  • A Nameless Shape
  • Clothed In Smoke
  • The Heavenly Coil
  • Achamoth

Video:


Info:

VÖ:  08.10.2021

Label:  Napalm Records



Bewertung:

 

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  8 / 10



Es gibt ja kaum noch Innovatives zu vermelden im Bereich des Metal. Alles ist in irgendeiner Form schon gesagt worden. Erfrischend ist deshalb das Ein-Mann-Projekt Untamed Land, bei welchem Mastermind Patrick Kern Themen aus Westernfilmen aufgreift und diese mit atmosphärischem Black Metal paart. Nach einem ersten Album („Between The Winds“, 2018) gibt’s nun mit „Like Creatures Seeking Their Own Forms“ den Nachschlag.

 

Einflüsse aus dem Pagan Bereich, dem doomigen Black Metal und dem klassischen Heavy Metal wurden zu fünf, teilweise sehr langen, Tracks verarbeitet und die Verbindung mit Ennio Moricone-/Spaghetti Western Klängen funktioniert dabei hervorragend. Das mit 3 Minuten recht kurze „Once Upon A Time In The Kenoma“ beginnt mit einer Spieluhr und Drums, bevor Keyboards und Westerngitarre übenehmen. Schöne, erhabene Melodien zu Beginn weisen gleich darauf hin, was folgen mag.

 

Und das ist der 14-minüter „A Nameless Shape“. Neben den sphärischen Momenten mit Backgroundkeyboards liefert der garstige Keifgesang Black Metal Kälte. Der Song nimmt dramatische Züge an, ändert aber urplötzlich nach einem Break mittels Westerngitarre und Mandoline seine Ausrichtung. Das ist kein Stilbruch, sondern hervorragend integriert. Eine wahnsinnig tolle Keyboardmelodie ertönt und ein atmosphärischer Part inklusive Frauengesang sorgt für Harmonie. Demgegenüber lässt Patrick Kern Black Metal Einschübe einfließen und das Ganze mächtig ausklingen.

 

Langsam und mit etwas folkigen Keys startet „Clothed In Smoke“. Drums und Gitarre herrschen neben Keifgesang. Auch hier gibt es wieder greifbare Melodien und gar einen mit Piano gesetzten ruhigeren Part. Dem nicht genug erleben wir zum Ende hin einen erneut folkigen Abschnitt mit etwaigen Pipes. Orgel, sägende Gitarren und bestialischer Gesang eröffnen den zweiten, ganz langen Track „The Heavenly Coil“ (über 15 Minuten). Ein betörender Piano/Keys Part wird unterstützt von Akustik-Gitarre, die Western-Vibes ertönen hierbei auch durch Integration von Trompetenklängen. Chorgesang und eine Piano-Soundwand ergänzen die Nummer bis zum Akkordeon-Western Ende.

 

Dies geht über zum letzten, mit 3 Minuten kurzen Song „Achamoth“. Im Prinzip ein rein instrumentales Westernstück, welches das wilde Land musikalisch ausdrückt. Stimmiger Abgang aus einem beeindruckenden Album.

 

 

Patrick Kern schafft es mit Untamed Land etwas Neues abzuliefern, was zumindest ich in dieser Form so noch nicht gehört habe. Allen, die bei der Verknüpfung von atmosphärischem Blackmetal mit Westernmusik Skepsis äußern, kann man das erst einmal nicht verdenken. Man muß es einfach mal gehört haben, damit man sich eine eigene Meinung bilden kann. Meine ist, daß es hervorragend funktioniert und mit „Like Creatures Seeking Their Own Forms“ ein tolles Album herausgekommen ist. Mehr davon bitte. 



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