VÖ: 12.04.2024
Label: Iron Shield Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Mitten in der Pandemie hat sich bayrische Metalformation Tyran gegründet. Vier Jahre hat’s insgesamt gedauert bis das Quintett nach zwei Singleveröffentlichungen ihr Debutalbum „Tyran’s Oath“ herausgebracht hat. Musikalisch hat man sich der Labelinfo nach dem „echten“ teutonischen Heavy Metal verschworen mit Wurzeln in den 80er Jahren und Einflüssen der NWOBHM. Tatsächlich fallt mir beim hören des Albums neben deutschen Größen wie Helloween und Accept aber auch US amerikanischer, melodischer Metal ein, der auch schon mal eine Dokken-Kante haben kann.
Neben dem hohen, mit high screams versehenen Gesang von Nicolas Peter arbeiten Tyran oft mit Chor-Refrains, wie man sie auch von den frühen Def Leppard oder den Amis Q5 her kennt. Los geht’s aber mit waschechtem Speedmetal der frischen Art bei „Protectors Of Metal“, bei dem der Refrain schön reinknallt und die Fist-Raisers unter uns in die erste Reihe springen lässt. Dem knalligen Gitarrensound kommt zugute, das die Band gleich zwei Axemen (Sergej Dukart, Christian Kirr) in den Reihen hat und auch der wuchtige Drumsound (Simon Doemling) manifestiert die Standards tighten europäischen Metals.
Auch „Bomber“ und „Fists Of Iron“ legen munter nach. Erster klingt verdammt stark nach frühen Helloween, zweiter atmet Melodic US Metal Luft der Marke Q5 und Dokken. Die Riffs von „Thrill Of The Chase“ zelebrieren beste Accept-Kunst, wobei der Gesang eher wieder in die Richtung eines Don Dokken geht. So pendeln Tyran munter zwischen diesen ungestümen Helloween-Frühphasen Genüsslichkeiten a’la „Highway Warrior“ und epischen Ansätzen bei „Tyran’s Oath“ sowie hohen Chor-Refrains wie bei „Strike Of The Whip“ hin und her. Bedienen somit Def Leppard und Helloween Fans aus den 80ern gleichzeitig.
„Tyran’s Oath“ ist also ein Album mit neun Songs, die definitiv auf die Bühne gehören um mit Speed, Schmackes und lustbringenden Refrains jeden Auftritt zur intensiven Metal-Abfahrt werden lassen. Fantastisch die Unbekümmertheit, die aus den Boxen schallt und das hohe musikalischen Niveau auf dem sich die fünf Recken bewegen. Für alle, die schon immer ein Faible für die deutsche 80er-Jahre Metalschmiede hatten und mit melodischen Chören kein Problem haben.
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