VÖ: 05.05.2023
Label: Mighty Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5 / 10
Nun ist es also da, das erste Vollzeitalbum der Tygers Of Pan Tang mit den neuen Musikern Francesco Marras (Gitarre) und Huw Holding (Bass). Zumindest ersterer konnte bereits auf der pandemiebedingten Vorab-EP „A New Heartbeat“ des letzten Jahres bewundert werden. „Bloodlines" nennt sich das mittlerweile dreizehnte Album der NWOBHM-Recken und lässt neben den beiden Neuzugängen das Können natürlich von Gründer Robb Weir (Gitarre), dem mittlerweile längst etablierten Sänger Jack Meille und Drummer Craig Ellis ertönen. Umrahmt von einem sehr feinen Artwork und der hervorragenden Produktion von Tue Madsen gibt es zehn Tracks zu erleben, die zum einen das neue Soundgefühl der Tygers erneut präsentieren, zum anderen aber den Spirit der Vergangenheit nicht vergessen.
Sensationell beginnt das Album mit dem grandiosen Abgehstück „Edge Of The World“. Ein leicht orientalischer Auftakt und leicht verzerrter Gesang führen zu einem super melodischen Refrain, der absolut zu den Besten der „neuen“ Tygers Of Pan Tang gehört. Auch das starke Gitarrensolo mit Wah-Wah-Effekten brlliert. Kann ein Album nach einem solchen Auftakt danach nur verlieren ? Nicht unbedingt, denn auch wenn der Opener sich vehement ins Gehirn fräst, sind auch die anderen Stücke absolut hörenswert. So macht man gleich mit viel Groove und sägender Gitarre beim Midtempo-Stampfer „In My Blood“ weiter. Der Chor-Refrain kommt kurz und knapp und eine tolle Hookline führt zu einem amtlichen Gitarrenduell der beiden Gitarristen.
Auch mit „Fire On The Horizon“ und „Light Of Hope“ lassen die Tygers kaum nach und liefern saustarke Metal-Abfahrten mit Shout-Refrains, wuchtigen Drums, aber auch hoch melodischem Gesang ab. Jack Meille hat definitiv den Sound der Briten in den letzten Jahren entscheidend mitgeprägt. Bei "Back For Good“ wird’s danach ein bisschen…ja, sleaziger. Etwaige Ratt-Vibes machen sich breit, was auch der Oh-Oh-Oh-Gesang unterstreicht.
Danach wird es Zeit für etwas ruhigere Töne. Mit Piano und Gitarrenschmeicheleien zu Beginn lässt der schöne Refrain und ein gutes Gitarrensolo „Taste Of Love“ zur Powerballade werden. Mit schmissigem Hard Rock Riff kommt man mit „Kiss The Sky“ aber gleich wieder in die Spur, zelebriert eine flotte, lässige Nummer mit coolem Sprechgesangs-Part und etwas schrägem Refrain.
Nach dem erneut sehr groovigen „Believe“ mit äußerst wirbeligem Gitarrensolo folgt mit „A New Hearbeat“ ein von der letztjährigen EP bereits bekannter Song. Im Prinzip nix anderes als ein flotter Smasher mit schnellen Riffs und eingängigem Refrain passt er dennoch klasse ins Repertoir der Tygers. Abschließend darf’s noch mal ruhiger angehen bei „Making All The Rules“. Zumindest am Anfang, denn nach ruhigem Gesang folgt ein Gitarrenausbruch , der den Track in soundgewaltig epische Bahnen steuert und zur wunderbar melodischen Powerballade werden lässt.
„Bloodlines“ merkt man die Frischzellenkur mit neuen Musikern durchaus an. Die Band sprudelt förmlich vor Energie, dem Können großartige Songs zu schreiben und dem musikalischen Fachverständnis diese brilliant zu inszenieren. Mit dem Opener hat man zudem einen echten neuen Hit im Gepäck. Die Tygers Of Pan Tang präsentieren sich mit dem neuen Album erneut in herausragender Form.
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Pal Czank (Montag, 24 April 2023 14:59)
Eternal NWOBHW