VÖ: 17.11.2017
Label: Gates Of Hell Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Bei den Finnen Tyfon's Doom handelt es sich mitnichten um eine Doom-Band, was man bei dem Bandnamen eventuell vermuten könnte. Vielmehr spielt die Band aus Tampere klassischen Old-School Heavy Metal mit einer starken Kante zu Running Wild. „Emperor's Path“ ist das Debutalbum nach einem Demo und einer EP.
Im Prinzip kann man bei Tyfon's Doom von keiner Band im eigentlichen Sinne sprechen. Bis auf Drummer Cederick Forsberg besteht man nämlich nur noch aus Tommy Varsala, quasi die Figur hinter Tyfon's Doom. Neben dem Gesang hat Tommy alle Instrumente selbst eingespielt, bis auf...ja, die Drums natürlich. Das verleiht demnach dem Ganzen eher einen Projekt-Charakter als ein klassisches Bandgefüge und in meinen Augen ist das immer so eine zwiespältige Angelegenheit. Denn wenn die Ideen und die Umsetzung nur von einer Person stammen, wird’s entweder richtig schlimm oder tatsächlich essenziell. Bei „Emperor's Path“ allerdings kann man beide Richtungen ausschließen.
Auf dem Album bietet man qualitätsorientierten Heavy Metal, mit Gitarrenriffs, die auch einer Band wie Running Wild oder Accept gut stehen würden, aber ohne richtig Neues zu präsentieren.
„Tyrant's Sceptre“ zu Beginn oder „Endless War“ beherbegen diese von mir angesprochene Running Wild-Tendenz, was zu einem großen Teil auch am Gesang liegt, der dem eines Rock'n Rolf Kasparek nicht unähnlich ist. Die Songs laufen schön flüssig ins Ziel, ohne den großen Ausbrecher nach oben oder unten. Gleichbleibend gutes Qualitätslevel eben, dem etwas die großen Höhepunkte fehlen.
„Moonlight“ sticht vielleicht etwas heraus und wenn Tommy Varsala in den Refrains auf mehrstimmig setzt, wird’s gleich einen Tacken epischer und man bringt
unweigerlich auch alte Manowar ins Spiel. Hier seien stellvertretend „The Rider From Abandoned Town“ oder das abschließende Titelstück „Emperor's Path“ genannt.
Tyfon's Doom schreiben Heavy Metal Stücke, die im Prinzip für eine powernde Metalband gemacht sind. Wie das funktionieren soll, wenn man keine Band im eigentlichen Sinne ist, wage ich zumindest für den Live-Sektor zu bezweifeln. Klar, hier könnte man die üblichen Live-Session-Musiker hinzuziehen. Aber, ob diese die Seele der Songs im Sinne des Erschaffers Tommy Varsala transportieren können ? Nun ja, bleibt zumindest abzuwarten.
Verfechter der echten Metal Lehre können bei „Emperor's Path“ nichts verkehrt machen und wenn man Fan alter Running Wild Alben ist, erst recht nicht. Tyfon's Doom, eigentlich zu gut für ein Projekt.
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