VÖ: 28.05.2021
Label: AOR Heaven
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Tuple ist der Spitzname des finnischen Sängers Tommi Salmela, der zuvor auch schon bei Tarot oder Lazy Bonez aktiv war. Tuple nennt sich auch seine Band bzw. sein Projekt, das zweite Album liegt nun vor. Von dessen Titel „Welcome To Hell“ sollte man sich nicht täuschen lassen. Denn mit aggressiver, höllischer Musik haben Tuple nichts zu tun. Vielmehr frönt man dem skandinavischen Melodic Rock-/Pop bei dem die Keyboards eher die tragenden Rolle spielen als die Gitarren.
Mit von der Partie sind Bassist Jykä Sirainen, Gitarrist und Keyboarder Riitis, sowie ein paar ausgewählte Gastmusiker. So singt beispielsweise Battle Beast's Noora Louhimo bei „Survive“ und auch Tony Kakko von Sonata Arctica hat ein paar Backing Vocals beisgesteuert. Mit ein paar wenigen Ausnahmen ist die Musik von Tuple für gestandene Hard Rocker eher selten geeignet. Vieles läuft auf hochmelodischer, teilweise poppiger Art und Weise ab.
So startet der Titelsong „Welcome To Hell“ gleich mit Keyboardflächen, zeigt aber auch welch guten, hohen Gesang Tommi Salmela abliefert. Natürlich liegt der Fokus auf eingängigen Refrains, sowie reichlich Bomabst. Diese Refrains können mitunter aber auch etwas klebrig wirken wie bei „Hold On To Me“, einem Melodic Rock Stampfer, den man aber auch zur Kaufhausbeschallung verwenden könnte.
Neben Party Songs wie „1-2-3-4-GO !“ und poppigeren Nummern wie „Hiding in Plain Sight“ oder eben das angesprochene „Survive“ befinden sich aber auch zwei Ausreißer auf dem Album. Zum einen das recht heavy rüberkommende „Not Enough To Love Me“, daß schon beinahe Progmetal-Vibes versprüht. Zum anderen der komplexe Abschlußtrack „Silver“. Dieser begeistert mit Möwengeschrei und Wellen zu Beginn und Ende, variiert im Sound von balladeskem Gesang über wabernde Klänge, episch mehrstimmigen Chören und intensiven Drums/Gitarren-Parts bis hin zum tollen Refrain und bombastisch starkem Gitarrensolo. Eine Klasse Nummer.
Tuple präsentieren auf „Welcome To Hell“ also hochmelodischen Melodic Rock-/Pop, der immer gut ins Ohr geht, in progressiveren Momenten auch mal an Asia erinnert und mit „Silver“ einen echt grandiosen Song an Bord hat. Wer auf harte Gitarren steht ist hier aber Fehl am Platz und sollte sich nicht zu viel von diesem Album erwarten. Alle anderen werden mit stimmigen Songs und zwei Überraschungen belohnt.
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