VÖ: 08.11.2024
Label: Reigning Phoenix Music
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 7,5 / 10
Tungsten sind eine schwedische Symphonic Metal Band, die im Jahr 2016 vom ehemaligen Hammerfall Schlagzeuger Anders Johansson gegründet wurde. OK, Auf der Encyclopaedia Metallum findet man den Zusatz „Symphonic“ nicht. Dort ist die Rede von Heavy/Power Metal bzw. Hard Rock. Bis 2019 führte die Band noch den Namen „Strokkur“. Mit An Bord sind die Brüder von Anders Johansson – Niklas und Karl. Unter dem Namen Strokkur wurde ein Album („Vantablack“, 2017) veröffentlicht. Nach der Umbenennung folgten drei weitere.
Das Album startet mit „Anger“. Der Song beginnt druckvoll und wirkt leicht thrashig, trotz der Keyboard Passagen. Der klare Gesang von Mike Andersson wird begleitet durch fiese Screams Karl Johansson. Die Thrash-Elemente wechseln sich ab mit melodischen Power Metal. Eine musikalische Achterbahnfahrt. „Blood Of The Kings“ war die erste Single-Auskopplung. Hier beschreibt sich der Familien-Clan offensichtlich selbst, unter anderem mit der Textpassage „We are Vikings, where the spirit remains. In our family legacy, carrying the blood of the kings“. Musikalisch geht es geradlinig voraus im Midtempo-Bereich. mit einem Gitarren-Solo als Krönung. „Lullaby“ startet mit weiblichem a Capella Gesang, bevor Anders Johansson mit seinem Schlagzeugspiel Akzente setzt. Der Refrain ist sehr eingängig und leicht mitsingbar. Beim Titelsong „The Grand Inferno“ hören wir eine Piano-Einleitung mit ruhigem Gesang. Später wird der balladeske Bereich verlassen und es wird hymnisch. Mit kraftvollen Riffs und einem erneuten Gitarren-Solo.
„Falling Apart“ hat eine Techno / Metalcore-Schlagseite. Das hätte die ruhig weglassen können. „Walborg“ klingt beschwingt. Bei „Vantablack“ handelt es sich um ein Relikt aus Strokkur-Zeiten. Hier nehmen die Techno/Industrial-Sound-Spielerein überhand. Dieser Song wäre durchaus verzichtbar gewesen. Dafür ist „Me, Myself, My Enemy“ wesentlich eingängiger, ja teilweise schon tanzbar. Obwohl auch hier die Dance-Einlagen ein wenig nerven. Bei „Chaos“ rocken die Schweden wieder so richtig los. Harte Gitarren werden durch Keyboard Teppiche unterlegt. Wie zu erwarten kann man bei „Sound Of A Violin“ eine Violine hören, die sich stellenweise in den Vordergrund drängt. Auch „Angel Eyes“ startet mit Techno/Industrial Klängen. Später stampft das Schlagzeug begleitet von Keyboard-Teppichen.
Leider bietet „The Grand Inferno“ nicht über die gesamte Spielzeit einen Hörgenuss. Es werden meines Erachtens zu viele metal-fremde Sound-Elemente eingesetzt. Wenn Tungsten dann jedoch in den Power Metal Modus umschwenken, macht das Zuhören wieder Spaß.
Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING MAGAZIN
Kommentar schreiben