TRIBULATION - Where The Gloom Becomes Sound

Tracklist:

  • In Remembrance 
  • Hour of the Wolf
  • Leviathans 
  • Dirge of a Dying Soul 
  • Lethe 
  • Daughter of the Djinn 
  • Elementals
  • Inanna
  • Funeral Pyre 
  • The Wilderness 

Info:

: 29.01.2021

Label:  Century Media Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  9 / 10



Bisher konnte ich den Hype, der um die Schweden Tribulation, die auch schon mal einen einheimischen Grammy absahnen konnten, nicht so ganz nachvollziehen. Allerdings hatte ich auch nur ein paar Songs dieser Düsterheimer gehört. Das ändert sich nun mit dem fünften Studioalbum „When The Gloom Becomes Sound“ grundlegend. Denn was der Vierer hier abliefert, ist dunkler Metal in überragender Form, der trotz aller Mystik und Magie wohlwollend eingängig rüberkommt.

 

Geschrieben hat man wieder über den allgemeinen Horror aber auch über die fünf Elemente in Verbindung mit deren Magie und Mystifikation an sich. Stoff, der wie geschaffen ist für den Sound von Tribulation und hauptsächlich von Gitarrist Jonathan Hulten, der jüngst ein faszinierendes Soloalbum herausgebracht hat, komponiert wurde. Die 10 Songs von „When The Gloom Becomes Sound“ gehören dann auch mit zum Besten, was man im düsteren Metal seit langem gehört hat.

 

Mit „In Remembrance“, das ruhig beginnt, zeigen Tribulation dann auch gleich ihre ganze Klasse. 6 ½ Minuten voll treibender Riffs und Drums, sowie einem sensationell immer wiederkehrenden Rhythmus, der seinesgleichen sucht. Die schwarzmetallisch angehauchte, diabolische Stimme von Sänger Johannes Andersson, zieht die an sich wunderbaren Melodien in die Tiefe und vermengt das Ganze zu einem Song mit Weltklasse-Dynamik. Das folgende „Hour Of The Wolf“ wird ebenso durch wuchtige Drums, die bei Tribulation und in Person von Drummer Oscar Leander ganz essenziell sind, und faszinierenden Gitarrenmelodien angetrieben. Im Background mit unheilvollen Klängen operierend und durch kleinere Effekte ummantelt, verbleiben die Songs von Tribulation trotz aller Mystik und Düsternis meist straight und dynamisch nach vorne schauend.

 

Das Album bleibt fast durchgehend auf diesem sehr hohen Niveau, lässt allenfalls zum Ende hin ein wenig nach. Obwohl beispielsweise der Einsatz eines Theremin-Sounds (via Gitarre !!) bei „Funeral Pyre“ für zusätzliche Gänsehaut sorgt. Genauso wie die kurze Piano-Elegie „Lethe“...berührend, nachdenklich stimmend. Tribulation streifen mit ihrem Sound immer wieder auch Bereiche des Gothic Rock oder dem Doom. „Innana“ beispielsweise begeistert in doomiger Ausrichtung mit langsamen Gitarrenläufen, aber auch mit feinsten Twinguitars-Melodien.

Bei „Elementals“, welches erst ein wenig dahinplätschert und mit kurzer Keyboardbegleitung aufwartet, reißt einen urplötzlich ein „kreischendes“ Gitarrenthema aus der aufkommenden Lethargie. Songwriting auf höchstem Niveau, welches den Hörer permanent auffordert, sich auf die Songs tiefer einzulassen. Somit gelingt es Tribulation, die Menge in den Sog der Dunkelheit mitzuziehen und dennoch mit viel klassisch traditionellen Metalklängen den „mainstreamigeren“ Fan abzuholen.

 

Der Mix des Albums wurde an den Grammy-nominierten Produzenten Tom Dalgety (Ghost, Rammstein) übergeben, der die wuchtigen Drums, die für den Sound von Tribulation enorm wichtig sind, hervorragend inszeniert und generell der Band einen perfekten Düster-Klang beschert hat. „Where The Gloom Becomes Sound“ soll das bisher intensivste, mystischste der Bandgeschichte sein. Mich jedenfalls haben Tribulation mit diesem Album absout erreicht und ich sehe mich veranlasst, nun auch die vorangegangenen Alben zu entdecken. Mit dem neuen Album rechtfertigen Tribulation den Hype der Vergangenheit allemal.  



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Kommentare: 1
  • #1

    El Lobo (Donnerstag, 28 Januar 2021 22:17)

    Ich werde mir das Album holen, danke für das Review, Erich
    Gruß Jörg

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