VÖ: 09.09.2022
Label: Massacre Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Die US Band Trauma, die 1984 mal ein Album („Scratch And Scream“) herausbrachten, haben sich vor ungefähr 10 Jahren reformiert und seit 2014 zwei weitere Alben veröffentlicht. Diese waren einigermaßen gutklassige Scheiben in der Schnittmenge von US Metal und Thrash light, denen es allerdings an einprägenden Songs krankte. Da vor zwei Jahren leider der Original Sänger Donny Hillier verstarb (R.I.P.), ist nun von der Ur-Besetzung nur noch Gitarrist Kris Gustofson übrig.
Mit dem neuen Sänger Brian Allen (ex-Vicious Rumors, Dark Arena, Last Empire) kommt nun mit „Awakening“ ein neues Album heraus. Trauma erwachen quasi neu und das mit neuem Label, Massacre Records, im Rücken. Die bezeichnen Trauma als Thrash Metal Band, was sie in der Vergangenheit allerdings nicht unbedingt waren.
Auch wenn Donny Hillier absolut kein schlechter Sänger war, so wertet Brian Allen die Musik von Trauma definitiv auf. Seine kraftvolle Stimme ist mit ein Grund dafür, daß wir bei „Awakening“ vom bisher härtesten Album der Band sprechen. Vieles spielt sich auch im Bereich des Thrash Metal ab, allerdings gemäßigter und mit einigen Songs, die mehr an Power Metal der Marke Primal Fear erinnern.
Der Einstieg mit „Walk Away“ und dem fleischigen „Death Of An Angel“ gelingt Kris Gustofson und Mannschaft dann auch recht thrashig. Die Riffs kommen in aller Härte und vom Gitarristen gewohnter Qualität. Lediglich der Refrain von „Meat“ klingt ein wenig zu aufgesetzt. Danach bewegen sich Trauma allerdings ein bisschen vom Thrash Metal weg und legen US orientierten Power Metal zugrunde. Bei Songs wie „The River Red“ und „Falling Down“ macht Brian Allen logischerweise trotzdem eine gute Figur und lässt nichts anbrennen. Das Ende mit den hervorragenden „Blind“ und „Death Machine“ sorgt dann wieder für höhere Härtegrade und fulminante Thrash-Abfahrten.
Auch wenn „Awakening“ griffiger und halt auch härter wie die beiden Vorgänger ist, es fehlt den Songs trotz eines Brian Allen dennoch an Nachhaltigkeit und Erinnerungswert. Die Songs sind gut, kompetent gezockt und stark gesungen, aber gerade im Bereich der Refrains zu wenig unterhaltsam. Irgendwie nimmt man dieser eigentlichen US Metal Band auch die Neu-Ausrichtung zum Thrash nicht so richtig ab. Dennoch ist es kein schlechtes Album und sowohl US Powermetal-sowie Thrash Metal Fans dürfen gerne mal ein Ohr riskieren.
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