VÖ: 27.01.2023
Label: Dying Victims Productions
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5 / 10
Räudiger Speed-/Thrash Metal, ein bisschen blackened angehaucht, mit Exotenbonus. So kann man die Musik von Trastorned umschreiben. Exotenbonus deshalb, da die Band aus Chile stammt, also nicht gerade vom Nabel der Metal-Welt stammend. Nach einer Hand voll Demos hat sich die Band, die sich bereits 2008 gegründet hat, nun endlich an ihr Debutalbum gewagt. Nun klar, da kam eine Pandemie dazwischen, aber dennoch haben sich die Jungs reichlich Zeit gelassen mit dem Erstlingswerk. Besetzungswechsel taten ihr übriges dazu.
Mit acht Songs in 30 Minuten kann man erahnen wohin die Reise bei Trastorned geht. Schnelle Thrash-Riffs, semi-aggressive Vocals im Testament/Vio-Lence/Exodus-Stil und pulverisierende Rhythmik von Drums und Bass bilden die Quintessenz von „Into The Void“, so der Titel des Debuts. Und dabei macht die Truppe um Schreihals Felipe Lonza (alias Fist Banger), den beiden Gitarristen Fabian Pina und Felipe Gonzales (einer von beiden hat wohl auch den Bass übernommen, den hierzu wird kein separater Musiker aufgeführt), sowie Drummer Adrian Gsc eine mehr als passable Figur.
Vieles erinnert an die glorreiche Thrash-Zeit beginnend Anfang der 90er Jahre. Nicht zu Unrecht werden Bands wie Demolition Hammer, Morbid Saint oder eben Exodus als Einflüsse von Trastorned genannt. Beginnend mit „Witch Hunt“ und dem Feger „Metal Violence“ lassen die Chilenen schon zu Beginn keine großartigen Kompromisse zu. Volle Fahrt voraus in speediger Qualität und thrashiger Art und Weise. Die Refrains kommen meist geshoutet (Gangshouts allenthalben) und fräsen sich ins Gehirn, auch wenn man die Songs mehrmals hören muß, damit man diese nachhaltig im Gedächtnis behält.
Ausnahme des Albums ist das Interlude „Dreadful Fate“. Rein instrumentales, ruhiges Gitarrengezupfe, das nicht unbedingt zum Rest der Songs passen mag. Keine Ahnung, warum Bands immer wieder solche Interludes bringen. Von einem Konzept ist mir bei „Into The Void“ zumindest nichtst bekannt, was solch ein Zwischenspiel begründen könnte.
Egal, die anderen Songs „Miasma of Death“, „Insanity“ oder „Reborn Through Hate“ sind grundsolide Nackenbrecher, die jedem Old-School-Thrasher sofort zünden sollten. Auch das lovecraft-affine Artwork (Marcelo Miranda) passt hundertprozentig zur Musik von Trastorned. Somit alles in allem eine wirklich runde Sache und ein verheißungsvolles Debut dieser Chilenen. Da braucht es eigentlich gar keinem Exotenbonus.
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