VÖ: 06.08.2021
Label: Metalapolis Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Sie galten damals Anfang der 80er Jahre neben den Scorpions und Accept als die dritte deutsche Hard Rock/Metal Kraft im Bunde und hat auch einige starke Platten herausgebracht. Allen voran die 80er Alben „Break Out“, „Power Infusion“ und „Victory“, die zwar nicht den Durchbruch brachten, aber dennoch mit viel Beachtung gewürdigt wurden. Rechtliche Streitigkeiten führten zur Umbenennung in Trancemission, was einen direkten Bruch der Karriere bedeutete und neben nicht mehr ganz so relevanten Alben in den 90ern kehrte man erst mit „The Loser Strikes Back“ im Jahr 2017 in das metallische Rampenlicht zurück. Mit „Metal Forces“ kommt jetzt das nächste Werk heraus, mit dem man durchaus nochmal angreifen könnte.
Von der Ur-Besetzung sind nur noch Gitarrist Markus Berger und Bassist Thomas Klein an Bord. Am gravierendsten stellt sich in den LineUp Wechseln natürlich der Gesang heraus. Galt in den Anfangszeiten Sänger Lothar Antoni noch als „neuer“ Klaus Meine, so besitzt der aktuelle Vokalist Nick Holleman keinerlei Ähnlichkeiten mehr mit dem Scorpions-Fronter. An den Drums sitzt seit geraumer Zeit Andreas „Neudi“ Neuderth, ein Szene-Veteran der unter anderem bei Manilla Road die Kessel bedient hat. Der niederländische Gitarrist Joris van Rooij komplettiert die Bandbesetzung an der zweiten Axt.
Und „Metal Forces“ bietet dann auch eine gelungene Mischung aus teutonischem Metal und kräftigem Hard Rock, der viel Flair der 80er behalten hat, aber auch zeitgemäßeren Sounds offen gegenübersteht. Typisch deutscher Stahl wird beispielsweise mit dem straighten Opener „The Fighter“ geboten. Schneller Rhythmus mit recht einfachen Riffs und Drums, sowie einer äußerst prägnanten Gitarrenmelodie bilden das Gerüst für erste Zuckungen in des Hörers Beinen. Der Gesang von Nick Holleman ist recht hoch angesetzt und es schleichen sich immer mal wieder etwas fiepsige Töne in der Stimme ein. Könnte für den ein oder anderen doch gewöhnungsbedürftig sein.
Midtempo Metal, verfeinert mit Ah-Ah-Ah-Chören lässt der „Troublemaker“ auffahren. Ein hymnischer Refrain und starkes Gitarrensolo schiebt den Song etwas in Nähe Judas Priest. Ein feiner Smasher. Mit „Death Machine“ folgt danach ein wahren Albumhighlight. Dichtes Riffing, sehr heavy gespielt und der hohe, diesmal aggressivere Gesang zeugen von der eigentlichen Heavy Metal Natur von Trance. Erneut weiß der Refrain zu gefallen und nach einem Break gönnt sich die Band auch mal einen langsameren Gitarrenpart. Hohe Screams bringen einen zurück in die Spur. Fantastischer Track.
Etwas ungewöhnlicher kommt dagegen „Deep Dance“. Was ein wenig unheimlich beginnt, wandelt sich zur reinrassig groovigen Metal-Tanznummer, hochmelodisch und mit atmosphärischen Klängen gespickt. Nach einer weiteren Abgehnummer („Believers“) blasen die „Horns Of Jericho“ mittels kurzem Intro zu mehr Epik. Die dann mit „As Long As I Live“ auch folgt. Trance lassen hierbei mehr Komplexität zu und verlassen dennoch kaum ihre ur-eigenen Pfade. Bleibt nach einem kurzen Drum-Intermezzo noch der Titeltrack „Metal Forces“, der wie zu Beginn des Albums mehr auf straighten Smash-Hit setzt. Ein Stück, daß sich nachhaltig im Ohr festsetzt.
Ach ja, und dann ist da auch noch zum Abschluß das über 6-minütige „Ballad For A Group“, was sich nach ruhigem, dem Songtitel entsprechenden Beginn zur formidablen Powerballade steigert. Trance zeigen, daß sie auch die gemäßigteren Klänge durchaus drauf haben und beschließen somit das Album in feinster Art.
Toll, daß Trance wieder zurück sind und mit „Metal Forces“ ein neues, heißes Eisen im Feuer haben. Das Album wächst trotz vieler Eingängigkeiten mit jedem Durchlauf und die Songs setzen sich in den Gehörgängen absolut fest. Der Gesang ist sicherlich nicht jedermanns Sache, dennoch spiegelt sich die nach wir vor vorhandene Relevanz der Band im deutschen Metal auf dem Album eindrucksvoll wieder. Reife Leistung die Herren !!
Kommentar schreiben