TORTURE SQUAD - Far Beyond Existence

Tracklist:

  • Don't Cross My Path
  • No Fate
  • Blood Sacrifice
  • Steady Hands
  • Hate
  • Hero For The Ages
  • Far Beyond Existence
  • Cursed By Desease
  • You Must Proclaim
  • Inside The Electric Circus (Bonus)
  • Divine Step (Bonus)
  • Overkill (Bonus)

Info:

VÖ:  19.12.2017

Label:  Secret Service Records


Video:

Bewertung:

Autor: Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Das brasilianische Abriß-Kommando Torture Squad ist in Szenekreisen keine Unbekannte mehr. Mehrere Wacken-Auftritte und bisher sieben Studio-Alben haben die Band auch in Europa bekannt gemacht. Und gerade bei uns in Aschaffenburg kennt man Torture Squad bestens, hatte ja unser Szene-Urgestein Hansy die Brasilianer auf ihren Deutschland-Trips betreut. Mehrere Line-Up Wechsel sind bei der 1993 gegründeten Formation natürlich nicht ausgeblieben. Aber auch im Jahr 2018 stellt man weiterhin eine schlagkräftige Truppe. Wie das neue Album „Far Beyond Existence“ beweist.

 

Die Musik des Vierers fußt immer noch auf einer heftigen Mischung aus Death-u. Thrash Metal, teils recht schnell gespielt, aber auch mit wuchtigen Midtempo-Passagen angereichert. Sänger May Puertas performt die neun neuen Songs mal mit heftigen Death-Growls, mal mit spitzen Thrash-Shouts im Stile von Schmier von Destruction. Hervorragend präsentieren sich die mächtigen, mit Vehemenz vorgetragenen Gitarren-Riffs von Rene Simionato, welche man getrost zur Oberklasse zählen kann.

 

So gestalten sich Songs wie „Don't Cross My Path“, „No Fate“ und „Far Beyond Existence“ mit hoher Durchschlagskraft. Drohend, bissig und in manchen Phasen giftig und harsch. Spieltechnisch merkt man der Band die lange Erfahrung an und so wirken Torture Squad technisch jederzeit versiert und niemals stumpf. Auf Albumlänge hält sich der Einfalls-u. Abwechslungsreichtum in Grenzen. Mal hier eine kurze Bass-Bridge, mal ein elektronisch klirrender Gitarren-Effekt, ansonsten geht alles direkt in die Fresse. „Hate“ beispielsweise beinhaltet alles, was man von so einem Songtitel erwartet. Eine kleine Ausnahme bildet der Song „Blood Sacrifice“, der etwas okkult rüberkommt und zeigt, daß Torture Squad auch mal schleppender und mit purer Heavy Metal Schlagseite operieren können.

 

Als Bonus hat man noch drei Coveversionen und einen unheimlichen, sakralen Instrumentaltrack („Unknown Abyss“) draufgepackt. Das Cover von Motörhead's „Overkill“ ist eher verzichtbar, das Original sollte man so stehen lassen. „Inside The Electric Circus“ von WASP ist sicherlich im Torture Squad Gewand ungewöhnlich, funktioniert aber. Und „Divine Step“ von Coroner (hier mit Unterstützung von Fernanda Lira / Nervosa) ist gar richtig cool.

 

Brasilianische Bands müssen im Prinzip immer noch hinter Sepultura zurückstecken, denn die sind halt nun mal nach wie vor die bekannteste Band von dort. Aber Torture Squad sind hier längst auf der Überholspur, was „Far Beyond Existence“ eindrucksvoll beweist. Death-/Thrash vom Feinsten, von dem sich so manche europäische Band eine Scheibe abschneiden kann. Schade nur, daß die Jungs sich in letzter Zeit bei uns hier so rar gemacht haben. Vielleicht ändert sich das ja mal wieder. Hoffen wir drauf ! 



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