TIMECHILD - And Yet It Moves

Aus allen Ecken Dänemarks hat sich ein Quartett zusammengefunden  um unter dem Namen Timechild dem Heavy Rock alle  Ehre zu machen. Erst 2020 gegründet ist „And Yet It Moves“ logischerweise das erste Album der Band und zudem komplett während der Pandemie entstanden. Doch die weitestgehend unbekannten Musiker machen einen prima Job und lassen den Heavy Rock der 70er und 80er Jahre mit neun zeitlosen Songs hochleben.

Dabei markiert der sehr starke, rauhe Gesang von Anders Folden Brink das absolute Qualitätsmerkmal von Timechild. Überragend diese Stimme und jeder Fan von Rainbow, Dio oder Whitesnake dürfte sofort mit dieser Band zurecht kommen. Aber auch die Twin Gitarren Leads von Birk und eben auch Anders Folden Brink stehen auf der Habenseite des Albums.

Meist schallen die Songs recht langsam, aber äußerst heavy aus den Boxen. Auch die Refrains sind nicht von schlechten Eltern und wie immer das Salz in der Suppe. Der Opener und Titelsong beweist sofort seine Stärke dahingehend und auch Tracks wie „Children Of The Killing Sun“ oder „Choir Of Man“ klingen äußerst routiniert und formvollendet.

Schneller wird’s mal bei „Haze Of The Dawn“. Einem straighten Heavy Smasher, der sofort ins Ohr geht und wenig Sprünge nach links oder rechts zulässt. Einer der Höhepunkte des Albums ist sicherlich „Shrapnel“. Eine Nummer, die mystisch und ruhig beginnt mit mehrstimmigem Gesang, der unter die Haut geht. Passend dazu die ruhigen Gitarrenmomente und -elegien. Eine Minute vor Schluß nimmt der Song aber dermaßen an Intensität zu inklusive Gitarrensolo, daß einem die Spucke wegbleibt. Ruhig klingt das Stück schließlich aus. Ganz große Klasse.

Auch der Albumabschluß „The Bite Of Frost“ liefert gediegenere Momente und lässt zu Beginn gar ein wenig Beatles Flair aufkommen. Dazwischen sind es aber die munteren Heavy Rock Songs wie „Last Frontier“, die dem Album den rockigen Glanz aufrecht erhalten und Qualitäten der ganz Großen im Heavy Rock Zirkus erreichen.

Timechild sind ein überraschendes Beispiel, wie gut auch heutzutage noch klassischer Heavy Rock klingen kann, ohne das allzu sehr bei den Vorbildern abgekupfert wird. Klar, Querverweise sind immer wieder da, aber was die Band und vor allem der Sänger abliefern, ist absolut over the top. Diese Dänen sind wie aus dem Nichts mit die positivste Erscheinung dieses Genres der letzten Zeit.