TIDES FROM NEBULA - Safehaven

Tracklist:

  • Safehaven
  • Knees To The Earth
  • All The Steps I've Made
  • The Lifter
  • Traversing
  • Colour Of Glow
  • We Are The Mirror
  • Home

Info:

VÖ:  06.05.2016

Label:  Long Branch Records


Bewertung:

Autor: Kerbinator

Bewertung:  9 / 10



Ich freue mich immer, wenn ich positiv überrascht werde. Vor allem, wenn man vorher von einer Band noch nie etwas gehört hat und die Promo-Infos auch nicht sehr viel hergeben. So geschehen mit der polnischen Band Tides From Nebula. Die umschreiben ihren Sound auf ihrer Facebook Seite mit „catching the sound of the universe“ und...tatsächlich kann man das so stehen lassen.  

Denn die Klangwelt, welche die vier Warschauer auf ihrem, so weit ich das erkennen kann, vierten Album erschaffen, ist wahnsinnig intensiv und sphärisch. Eben universell. Das neue Album heißt „Safehaven“ und wie in einen sicheren Zufluchtshafen fühlt man sich gebettet, ob der fantastischen, gefühlvollen Keyboard-Wände, die einen ummanteln. Aber trotz allem träumerischen Bombasts, streut die Band immer wieder eine dramatische Wendung ein. Molltöne und verzerrte Gitarrensounds unterbrechen die Wohlfühl-Atmosphäre und bringen somit Spannung in die Angelegenheiten.  

Der Titelsong, „Knees To The Earth“ und das geniale „The Lifter“ sind instrumentale Erhabenheiten, die meterdicke Gänsehaut erzeugen und deren Keyboard-/Synth-Parts auch von Großmeistern wie Jean Michel Jarre oder Vangelis stammen könnten.  

„Colour of Glow“ klingt dagegen ruhig und verspielt, wie ein farbiges Glimmen, bevor zum Schluß das große Leuchten aufwartet. „We Are The Mirror“ wirkt mehr disharmonisch und verstören, bevor mit dem abschließenden „Home“ wieder die Heimkehr zur Breitwand-Brillianz zelebriert wird.

Ja, das Album ist komplett instrumental gehalten. Ich vermute, daß dies bei Tides From Nebula immer so ist. Wie gesagt, Infos über die Band sind spärlich gesät. Dafür ist die Musik der Band umso aufsehenerregender und für Leute, die sich gerne entspannt zurücklehnen und sich intensiver Soundcollagen öffnen. Die erhalten eine Vollbedienung an Emotionalität, genialen Klängen und tiefst nebulöser Gezeitenbewegungen – mal gemächlich wie Ebbe, mal aufbrausend wie die Flut.

Keine Ahnung, ob man diese Musik nun Progressive Rock nennen soll (immerhin hat man schon mit Marillion und Dream Theater getourt) oder Postrock, Artrock...oder einfach Instrumentalmusik für Anspruchsvolle. Fakt ist, daß Tides From Nebula tolle Musik komponieren und für Hörer ohne Scheuklappen sehr viel bieten können. „Safehaven“ sollte man als Musikliebhaber kennen.  



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