VÖ: 31.07.2020
Label: AFM Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 9 / 10
Diese Zeilen aus dem Pressetext kann ich nur bestätigen. Was die vier live abliefern ist einmalig. Und auch ihre bisherigen Alben sind Adrenalin pur. Jetzt erscheint mit “Heat Wave” bereits das vierte Album, das zweite in der aktuellen Besetzung. Und es gibt ein Novum. Erstmalig in der zehnjährigen Geschichte haben alle Bandmitglieder an den Songs mitgearbeitet. Gründerin und Gitarren-Göttin Filippa Nässil wird dadurch ganz sicherlich etwas entlastet. Produziert wurde das Album von Soren Andersen in den Medley Studios in Kopenhagen. Das sind natürlich beste Voraussetzungen für einen würdigen Nachfolger von “Thundermother”.
Schon bei “Loud And Alive” machen die vier Musikerinnen keine Gefangenen. Ein straighter Rocker, bei dem der Titel ganz klar Konzept ist. Filippa Nässil schüttelt die Rock’n Blues Riffs nur so aus dem Ärmel und setzt damit die bluesige Stimme vom Guernica Mancini wunderbar in Szene. Die beiden haben sich gesucht und gefunden. Dazu passt auch das Drumming von Emlee Johansson und der pumpende Bass von Majsan Lindberg.
Es folgt der lässig produzierte Bluesrocker “Dog From Hell”. Dann kommen Runaways Erinnerungen auf, bei “Back In ‘76”. Eine tiefe Verbeugung vor der Band um Lita Ford und Joan Jett. Riesig! Der Refrain zu Titelsong “Heat Wave” lädt zum Mitsingen ein. Ein richtiger Live-Kracher. Aber die Mädels können auch besinnlich. Mit der Ballade “Sleep”. Diese lebt von der kraftvollen Blues-Stimme von Guernica. Wächst hier eine zweite Janis Joplin heran? Nachdem sie bei “Driving In Style” wieder losrocken, stampft “Free Ourselves” kraftvoll aus den Boxen. Die Vielfältigkeit der Einflüsse zeigen Thundermother dann mit dem ZZ Top Boggie gestylten “Mexico” sowie in der Jimi Hendrix Hommage “Purple Sky”.
Thundermother leben den Rock’n’Roll. “Heat Wave” ist das abwechslungsreichste und mit Abstand beste Album des Quartetts. Da hat sich das gemeinsame Songwriting auf jeden Fall gelohnt. Jede der Musikerinnen hat hier ihren musikalischen Wurzeln eingebracht. Und trotz aller Stilvielfalt klingt das Album wie aus einem Guss. Mit “Heat Wave” sollte es der Band aus Schweden gelingen, sich in der Premier League des Rock / Heavy Metal festzusetzen.
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