VÖ: 24.02.2015
Label: Ear Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Nein...die Formation Thunder aus UK braucht niemandem mehr etwas zu beweisen. Wer in den frühen 90ern Klassiker wie „Backstreet Symphony“ oder „Laughing on Judgement Day“ herausgebracht hat und auch heute noch fantastische Hard Rock Alben veröffentlich (zuletzt „Bang !“ - 2008), der hat seinen festen Platz in der Historie des Rock sicher.
Thunder haben immer noch Spaß an der Sache. Das zeigt jetzt wieder das neue Album „Wonder Days“, daß völlig unaufgeregt eine Rock-Perle nach dem anderen auswirft.
Aushängeschild ist natürlich die nach wie vor markante, wie tolle Stimme von Danny Bowes, anhand deren man sofort weiß, mit welcher Band man es zu tun hat.
Die Songs rocken nach wie vor gut nach vorne, wie der Opener und Titeltrack „Wonder Days“ beweist, man integriert aber mehr und mehr gemächlichere Passagen, oft durch Piano getragen in die Songs. Das Gespür für unsterbliche Refrains und Melodien ist nach wie vor vorhanden und egal ob rockig oder balladesk....der Thunder-Spirit ist zu jeder Zeit spürbar.
Da geht’s mal boogie-mäßig zur Sache („The Thing I Want“), dann haut man Lagerfeuer-Atmosphäre mit Country-Vibes raus („The Rain“, „Serpentine“) und das alles mehr im Club-Sound denn als Stadion-Rock.
Songs wie das piano-unterstützte „Black Water“, mit dem Charme eines verrauchten Clubs, zünden nicht zuletzt aufgrund des tollen Refrains sofort und bleiben auch nachhaltig im Ohr. Man ist gewillt, sofort mitzusingen, obwohl man den Song gar nicht kennt. Dies zeugt von absoluter Treffsicherheit im Songwriting und muß jeden Rocker, der es auch mal gerne etwas langsamer angehen lässt, begeistern.
Mal mehr rockend („Chasing Shadows“, „I Love the Weekend“), mal harmonischer („Resurrection Day“), Thunder verstehen es blind, verschiedene Stimmungen einfliessen zu lassen und man kann keinen wirklichen Füller-Song ausmachen. Selbst die Piano-Ballade „Broken“ lässt keinen Zweifel an der Authenzität der Band. Hier gibt’s keine Kitsch zu hören, sondern ehrliche, hausgemachte Rock-Musik, mit einem Danny Bowes in nach wie vor sehr großer Form. Und mit „When the Music Played“ hat man gar einen zukünftigen Evergreen in petto.
Allein schon das Retro-Foto mit den Kids als Artwork sagt viel über dieses Album aus. Hard Rock, der ewig jung bleibt, von einer Band, die ewig jung zu scheinen bleibt. Thunder sind mal wieder zurück mit einem Album der Extraklasse und verbindet auf herrliche Weise Erinnerungen an die „Wundertage“ von früher, mit der zeitlosen Musik, die sie schon immer spielen. Wer seinen Hard Rock auch mal gediegener mag, kommt an „Wonder Days“ nicht vorbei. Klasse !!
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