THOUGHTS FACTORY - Elements

Tracklist:

  • Mind Odyssey
  • The Burden
  • Frozen Planet
  • Fire Away
  • Nightfall 
  • The Shores Of Sand And Time 
  • Dawn Pt. 1 
  • Dawn Pt. 2 
  • Our Kingdom 
  • Elements  

Info:

VÖ: 24.01.2020

Label:  Melodic Revolution Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8,5 / 10



Beinahe sechs Jahre hat's gedauert, bis die Frankfurter Progger Thoughts Factory dem Debut „Lost“ ein zweites Album an die Seite stellen. Gut Ding will Weile haben, ja...aber man kann bei solch einer langen „Auszeit“ eine Band auch leicht aus den Augen verlieren. Sei's drum, mit „Elements“ sind die Jungs zurück und auch personell hat sich etwas getan. Den markanten Posten am Mikro hat Cornelius Wurth übernommen, dies allerdings nun auch schon 2016. Also auch nicht mehr ganz neu bei Thoughts Factory der Junge.

 

Ähnlich wie bei „Lost“ beschreibt auch „Elements“ ein Konzept. Die Elemente menschlichen Zusammenlebens und die Hindernisse der Zuneigung sind Basis der neuen Songs. Aber auch ohne sich tiefer mit den Lyrics zu befassen merkt man den neuen Kompositionen an, wie sehr Thoughts Factory in den vergangenen Jahren gereift sind. Prinzipiell sind die Hessen nach wie vor im Fahrwasser von Bands wie Dream Theater und Symphony X unterwegs, lassen beim Zweitwerk allerdings mehr symphonische Elemente zu, als noch zuvor. Das Label spricht gleich von Symphonic Metal, so weit möchte man dann aber doch nicht gehen.

 

Das von Piano Klängen eröffnete „Mind Odyssey“ lässt gleich feinsten Progmetal ertönen. Cornelius Wurth überzeugt mit klarer und in passenden Momenten rauher Stimme. Natürlich steht ein Sänger wie James LaBrie auch bei Cornelius Pate, aber da man dessen Klasse sowieso nicht erreicht, lässt er lieber ab und an rockigere Vibes in seine Stimme einfließen. Und das bringt Songs wie „The Burden“ oder „Fire Away“ teilweise gar in Richtung Evergrey oder sogar Rush. Mainman Sven Schornstein lässt neben aller Keyboard-Virtuosität, die kurz aufblitzt, viel Melodien aufleben. Ebenso Gitarrist Markus Wittmann, der unglaubliche Melodiebögen mit kurzen Frickelpassagen paart.

 

Herzstück von „Elements“ ist das zweigeteilte „Dawn“, das es zusammen auf knapp 10 Minuten bringt. Übrigens der einzige Longtrack wenn man so will. Für eine Progband beinahe schon ungewöhnlich. Pt.1 von „Dawn“ zeigt den eingangs erwähnten symphonischen Charakter, der sich hier hauptsächlich auf melancholiche Streicher reduziert, dennoch mit fast soundtrackartigen Keyboardflächen aufgepeppt wird. Pt. 2 geht danach rockiger nach vorne los und peitscht das Album nochmal richtig auf.

 

Die Rhythmus-Sektion mit Chris Maldener an den Drums und Bernd Schönegge (Bass) führt traumhaft sicher durch die Songs, die von starkem Songwriting profitieren und mit viel Können und technischem Know-How umgesetzt werden. Thoughts Factory arten nie in überladene Songparts und Frickeleien aus. Dies erfolgt immer nur in kurzen Sequenzen und zerreisst die einzelnen Tracks somit nicht.

 

Das Album endet, wie es begonnen hat. Mit Pianoklängen, die hinführen zum emotionalen und balladesken Titeltrack „Elements“, der zum Ende hin noch kurz aus sich raus geht, aber das Album feinfühlig beschließt.

Was Thoughts Factory nach sechs Jahren Funkstille mit „Elements“ abliefern, ist aller Ehren wert. Klar, die Einflüsse sind nach wie vor die selben, die Band verpackt diese aber in ihr eigenes Korsett und obwohl die absoluten markanten Alleinstellungsmerkmale fehlen, weiß man doch von vorne bis hinten zu überzeugen.

 

Wir haben es hier keinesfalls mit einem Abklatsch bekannter Bands zu tun, sondern Thoughts Factory verwenden feinste Zutaten für ihr eigenes Gericht. Abgerundet von einem tollen Artwork und guter Produktion bringt „Elements“ alles mit sich, was man für ein starken Progmetal-Album benötigt.  



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Kommentare: 1
  • #1

    Kamin (Sonntag, 22 Dezember 2019 14:49)

    Pfeif ich mir nächstes Jahr Mal rein.