VÖ: 20.08.2021
Label: Artist Station / Tune Core
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Rene Thomsen ist seit den 80er Jahren in der Szene aktiv, allerdings als Gitarrentechniker und Inhaber des Backline Rental Service, den viele Veranstalter und Künstler zu schätzen wissen. Aber nebenbei hat er sich seit 2009 auch seiner Vorliebe des Gitarrenspiels gewidmet und bisher unter dem Namen Thomsen zwei Alben herausgebracht. Das letzte („Unbroken“) ist bereits sieben Jahre her und nun holt der gute Rene mit „III“ erneut seine Passion hervor und spendiert uns zehn neue Songs in Form typisch teutonischen Stahls.
Mit dabei ist wieder Sänger Jürgen Wulfes, der bereits auf dem Debut das Mikro übernommen hatte. Seine Stimme ähnelt oft der von Running Wild’s Rock’n Rolf und auch musikalisch gibt’s da ein paar Parallelen. Prinzipiell haben wir es bei Thomsen mit richtig kräftigem Heavy Metal zu tun, der neben aktuellen Werken von Herman Frank, Accept oder Saxon durchaus bestehen kann. So schmettert der Opener „Rise“ gleich wuchtige, harte Riffs in den Raum, die zeigen, daß Rene Thomsen ein hervorragender Rhythmus-Gitarrist ist. Für die Soli ist nach wie vor Mike Pesin zuständig, ebenfalls ein sehr starker Axeman. Thomsen setzen meist auf kurze Shout-Refrains, es wird nichts übermäßig in die Länge gezogen. Dicke-Hosen-Metal in positivem Sinne.
So bleibt’s auch in der Regel das gesamte Album lang. „Fight“ beginnt mit einem Judas Priest- Gedächtnis-Lick, wird dann zu einem wahren Smaher in Accept-Manier. Mehr Groove und auch mal mit gemäßigteren Klängen, sowie mit supereingängigem Refrain versehen läuten bei „Nightfall“ die Saxon-Glocken. Zudem klingt Jürgen Wulfes hier auch ein wenig nach Biff Byford. Auch „ I Can See The Light“ erinnert im Refrain an Saxon. Der Song an sich beginnt wuchtig und zäh mit Gitarren und Drums, offeriert ein paar Samples im Background und mutiert zu einem echten Stampfer im Verlauf.
Symphony Of Destruction ? „Liar“ könnte im Bezug auf das Gitarrenriff tatsächlich von Dave Mustaine und Megadeth stammen. Machinengewehr-Drums und der sehr hoch geshoutete Refrain legen nochmal eine Schippe Härte drauf. Die verbleibenden Songs verschmelzen das bisher Gehörte . Auffällig noch der Beginn von „Passion“, der etwas nach Ozzy’s „Bark At The Moon“-klingt, was das Eröffnungs Riff angeht. Zudem setzt bei „Set Me Free“ eine kurzweilige Akustik-Gitarre eine weitere Note und schafft Melodic Metal Gediegenheit.
Alles in allem ist „III“ ein starkes (pure)Heavy Metal Album mit viel Power und reichlich Verbeugungen vor etablierten Acts wie Judas Priest, Accept, Iron Savior, Primal Fear und Saxon. Das Ganze wurde von Charlie Bauerfeind ordentlich produziert und kann sich durchaus in die starken Veröffentlichungen gleichgearteter Bands einreihen. Wer sich also eine gehörige Prise druckvollen Heavy Metals geben will, liegt bei Thomsen nicht verkehrt.
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