VÖ: 11.05.2018
Label: STF Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
The Torch sind eine Band aus Schweden, haben aber nichts mit der Band Torch zu tun, die auch aus Schweden stammte und in den 80ern aktiv war. Bei diesen hier handelt es sich um ein Göteborg-Trio, daß sich 2012 gründete und mit Vorliebe Hard Rock und grungige Musik der 90er zelebriert. Ein Album hat man bereits veröffentlicht, mit „Chasing Light“ just das zweite.
Vorteil ist, daß The Torch richtig gute Musiker sind und auch im Songwriting ziemlich begabt erscheinen. So sind 10 Songs herausgekommen, die ordentlich rocken, mal zahmer, mal bissiger und immer mit der richtigen Portion Melodie ausgestattet. Gerade im Berich der Refrains kann sich das Material mehr als sehen lassen.
Zumindest die ersten Songs, „Black Wings“, „Ten Thousand Stones“ und „Chasing Light“ sind melodische Hard Rock Ohrwürmer amerikanischer Prägung. Ihre Einflüsse von Bands wie Buckcherry, Foo Fighters oder auch The Cult sind allgegenwärtig und werden äußerst schmissig umgesetzt. Ab dem Song „Blind“ schleichen sich dann die erwähnten grungigen Spuren und Alternative Rock Elemente ein. Teilweise wird die Musik anhand der Gitarrenriffs und auch des Gesangs aggressvier. Überhaupt ist es eine beachtliche Leistung von Martin Söderqvist, daß er zum einen tolle Hardrock Riffs zurechtzimmert und zum anderen auch noch den Gesangspart mit echt grooviger Stimme draufhat. Ein echtes Multitalent, ohne die Leistung der beiden anderen Mitstreiter Per Romvall (Bass) und Peter Derenius (Drums) schmälern zu wollen.
Mit „Killed By Gravity“ hat man dann die obligatorische (Lagerfeuer)Ballade im Gepäck, die aber nicht zu aufgesetzt wirkt und gute Stimmungen erzeugt. Insgesamt sind alle Songs gut arrangiert und ausgearbeitet und gehen unweigerlich (mehr oder weniger) ins Ohr. Gerade der Opener „Black Wings“ taugt allemal zum Radiohit, auch wenn diese Art von Musik da nicht mehr allzusehr Berücksichtigung findet.
The Torch sollten Hard Rock Fans mit Fable für die 90er unbedingt auf dem Zettel haben. Ob die Band den gleichen Legenden Status ihrer Namensvetter und Landsleute mit der Zeit erspielen kann, bleibt zu bezweifeln, denn zu überfüllt ist heutzutage der Markt. Ein Achtungserfolg und darüber hinaus sollte man dem jungen Trio aber absolut gönnen. Prima gemacht, Jungs.
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