THE PINEAPPLE THIEF - Last To Run (EP)

Zu Beginn dieses Jahres haben die britischen Progrocker The Pineapple Thief sehr erfolgreich das Album „It Leads To This“ herausgebracht, welches sogar auf Platz 1 der britischen Rock-/Metal-Charts landete. Wie oft üblich bleiben dabei aber Songs auf der Strecke, die es im Rahmen des Songwritings nicht mehr auf das Album geschafft haben. Sänger und Mainman Bruce Soord fand aber die Songs so stark, das sie mittlerweile weiter ausgearbeitet wurden und nun in Form der EP „Last To Run“ erscheinen. 

Prinzipiell hätten diese Tracks auch hervorragend auf das letzte Album gepasst, machen sie vom Stil her kaum einen Unterschied aus. Ruhiger, verspielter Progrock trifft auf moderne Ästhetik und sperrige Elemente, die allerdings nie ausufern. Einen richtigen Longtrack gibt es daher auch auf dieser EP nicht, alles kommt immer zeitig auf den Punkt. Dies verkörpert gleich der Einstiegssong „All Because Of Me“, der ruhig beginnt und mit verspielten Klängen anmutet, dann dynamischer wird bis zum wunderbaren Gitarrensolo und einem famosen, mehrstimmigen Refrain. Die Stimme von Bruce Soord zeigt sich gleich von der besten Seite. Das titelgebende Stück „Last To Run“ ist mit knapp sieben Minuten dann auch das längste. Vertracktere Rhythmen und teils crazy anmutende Klänge suggerieren Anspruch. Ruhiger, hoher Gesang, ein himmlischer Refrain und tolle mystische Melodien verheißen Wohlfühlmomente. 

Ruhig, melancholisch mit Piano bestückt folgt „Election Day“. Der Track wird in Folge ebenfalls dynamischer und glänzt mit tollem, gefangennehmendem Gitarrensolo. Flotter und mit hohen Keyboardklängen lässt „The World To Me“ härtere Gitarren ertönen, setzt aber auch auf feine Keyboardspielereien im Background. Zu guter letzt darf ein Stakkato-Riff „No Friend Of Mine“ eröffnen. Eine etwas sperrigere Nummer mit mystischen Keyboardflächen. 

Wer The Pineapple Thief und im speziellen das letzte Album „It Leads To This“ mochte, darf auch mit dieser EP sofort warm werden. Sound und Strukturen sind in etwa gleich, eventuell könnte man fast meinen, die fünf Songs auf „Last To Run“ wären sogar griffiger, da in Ruhe gereift. Auf jeden Fall ist diese EP ein weiteres Zeugnis über die fantastischen Qualitäten dieser britischen Ausnahme-Progband.