THE PINEAPPLE THIEF - It Leads To This

Bruce Soord uns seine Mannen von The Pineapple Thief kehren mit „It Leads To This“ zurück und haben auch diesmal den Zyklus von zwei Jahren eingehalten den die Abstände zwischen Alben der britischen Progrocker bedeuten. Erstaunlich, wie es Soord immer wieder schafft, auf gleichbleibend hohem Niveau in relativ kurzer Zeit neue, fantastische Songs zu kreieren. Gut, er hat mittlerweile halt auch eine tolle Truppe am Start mit Drummer Gavin Harrison (Porcupine Tree), Jon Sykes (bass), Steve Kitch (guitars, keyboards) und ihm selbst natürlich am Mikro und zweiter Gitarre.

Dabei liefern The Pineapple Thief keine überlangen Stücke ab, sondern pendeln immer so zwischen vier bis sechs Minuten, was aber vollkommen ausreicht, um das auszurdrücken, was man ausdrücken will. Der Opener „Put It Right“ beginnt mit Piano und dem recht hohen Gesang von Bruce Soord, also reichlich entspannt, wird aber im Verlauf intensiver mit verzerrtem Gitarrenpart, wummernden Klängen und mehrstimmigen Harmoniegesängen. Sphärisch und oft ruhig geht es zu in Songs der Briten. Auch modern natürlich, wie bei „Rubicon“ deutlich wird. Flotte, abgehackte Rhythmen treffen auf sphärische Gesänge.

Das die Tracks unter die Haut gehen, liegt an den vielen melodischen Harmonien, dem einfühlsamen Gesang und an Dingen wie den Synthiespielereien wie beim Titelsong „It Leads To This“. Oder auch den verspielten Zwischenparts, düster harten Ausbrüchen und dynamisch wuchtigen Passagen die Songs wie „The Frost“, „All That’s Left“ und „Now It’s Yours“ beinhalten. Letzterer mit recht unheilvollen Klängen zu Beginn , Moll-Piano, aber auch wunderschön verklärtem Gesang, hochmelodisch und berührend.

Fröhlicher, blumiger geht’s zu bei „Every Trace Of Us“, einer flotten Prog-Abfahrt. Mit Akustik-Gitarre wird bei „To Forget“ der Albumabschluß eingeläutet, der erneut äußerst sphärische Gitarren und Drums auffährt, ein faszinierendes Gitarrensolo liefert und mit ruhiger Passage ausklingt. Man könnte jetzt noch anführen, um was es sich bei den einzelnen Tracks von „It Leads To This“ und den Lyrics von Bruce Soord handelt. Das tun wir hier nicht. Das kann jeder an geeigneten Stellen nachlesen und dabei die Musik auf sich wirken lassen. Denn die wirkt tatsächlich auf den Hörer und ist angenehm ausgewogen. Nicht zu vertrackt, nicht zu eingängig und ruhig, sondern irgendwo dazwischen. Einfach wunderbare, anspruchsvolle Musik von tollen Musikern mit einem für dieses Genre typischen aber auch äußerst geeigneten Sängers. Der Ananas-Dieb ist wieder unterwegs, fangt ihn euch ein.