VÖ: 13.09.2024
Label: Frontiers Music s.r.l.
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Warum nicht eine Band nach einem Nagel benennen….The Nail nennt sich eine neue Band oder besser gesagt ein neues Projekt aus dem Hause Frontiers Music bei dem, natürlich möchte man sagen, der Präsident Serafino Prugino wieder seine Finger im Spiel hatte. Akteure des Ganzen sind zum einen Sänger Girish Pradhan, der erst kürzlich das Jeff Pilson/George Lnych Projekt The End Machine eingesungen hat und die beiden Gitarristen Efe und Reis Ali Eroglu, Letzterer auch noch für Bass und Drums zuständig. Zusammen mit ein paar Gastmusikern kommt nun das selbstbetitelte Debutalbum heraus, dem man elf kernige Nummern in der Schnittmenge von melodischem Hard Rock und 80er Heavy Metal spendiert hat.
Und das Ganze klingt überraschend frisch und nicht wie am Reißbrett entworfen. Gleich der Opener „Hit & Run“ macht eine gute Figur und setzt als pumpender Smasher, mit fetten Riffs, dem echt guten Gesang von Girish und dem sauberen melodischen Refrain eine erste Duftmarke. Ein frckeliges Gitarrensolo zeigt das Können der Eroglu’s. Der folgende Titelsong bringt dagegen verzerrte Vocals, nach langsamem Aufbau schräge Klänge, aber auch einen ruhigen Part ins Spiel. Bei „Distant Lovers“, einer statthaften Midtempo-Nummer merkt man, das Kip Winger das Projekt als A&R betreut, denn der Song hat mitunter einen hörbaren Winger-Touch.
Sperriger und somit auch anspruchsvoller geht’s bei „Soul Screamer“ zu. Neben vertrackten Gitarrenthemen sorgt der Gesang mit fulminanten Screams für Momente, die auch mal an Judas Priest erinnern. Sehr harter Smasher, der ein wenig aus dem Albumkontext fällt. Kirchenorgel und Schüsse eröffnen den schleppenden Groover „Blackout (Popeye’s Sin)“, bei dem der Gesang durch Glockenschläge unterstützt wird. Mit ein bisschen Dokken-Schmelz in der Stimme kommt Girish beim Midtempo-Melodiker „Exorcist“ daher. Coolen Sleaze-Metal bringt „Hangman’s Noose“, der mit Drum Beat startet und als forscher Abgehtrack im Gedächtnis bleibt.
Zu guter Letzt gibt’s dann noch die unverzichtbare Ballade mit „Fall Back Now“ und Keyboards und gemächlichem Tempo bis hin zum mystischen Ende. The Nail überzeugen durch kompetentes Gitarrenspiel, passend mal clean, mal rauhem Gesang und Songs, denen man Ideen zugrunde gelegt hat, die ein ums andere Mal erfreuen. Der größte Hype wird mit diesem Debut wahrscheinlich nicht ausgelöst, aber es ist gut genug, immer mal wieder aufgelegt zu werden. Ob das Projekt standhaft bleibt, oder wie so viel nicht, bleibt abzuwarten.
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