THE GEORGIA THUNDERBOLTS - Can We Get A Witness

Gab’s früher mal die Georgia Satellites, so gibt’s heute nun The Georgia Thunderbolts. Eine natürlich komplett andere Band, dennoch auch eine, welche den Südstaaten Spirit lebt und den damit verbundenen Classic Rock neu beleben möchte. Nach einer ersten EP und Touren unter anderem mit Black Stone Cherry veröffentlicht die Band aus Rome/Georgia nun ihr erstes Vollzeitalbum namens „Can We Get A Witness“.

Ehrliche Arbeitermusik laut Sänger TJ Lyle, was sich nicht nur im Song „Spirit Of A Workin' Man“ ausdrücken soll. Los geht’s mit Mundharmonika und Midtempo Rock. Der Gesang von TJ kommt gut und die Gitarren (Riley Couzzourt und Logan Tolbert) lässig. Idealer Auftakt, um dem leicht abgehalfterten Genre des Southern Rock zu neuer Blüte zu verhelfen. Stampfende Rhythmen und ein mehrstimmiger Refrain prägen das folgende „Lend A Hand“. Auch im Bereich der Gitarrensoli machen die beiden Saitenleute eine gute Figur.

Recht blumig und fröhlich geht’s zu bei „Looking For An Old Friend“, tiefer gestimmte Gitarren und äußerst grooviger Classic Rock zeigt das bereits angesprochene „Spirit Of A Workin' Man“. Mehr im Bereich des Country Rock und mit hohen Screams versehen operieren die Georgia Thunderbolts beim Allman Brothers Cover „Midnight Rider“. Eine stimmige und Spaß machende Version des Klassikers.

So ziehen sich die 13 Songs auf „Can We Get A Witness“ in ählicher Art und Weise durchs Album. Manchmal mit harten Riffs und viel Groove wie beim (fast) Titelsong oder dem straighten Rocker „It’s Alright“. Dann wieder fröhlicher mit Barpiano im Background wie bei „Be Good To Yourself“. Die Mundharmonika kommt erneut beim Drums/Gitarren-Stück „Half Glass Woman“ ins Spiel und beim Abschlußtrack „Set Me Free“ sorgen gezupfte Saiten, Orgelklänge und langsamer Groove für ein stimmungsvolles Ende.

Die Georgia Thunderbolts erfinden sicherlich das Southern/Classic Rock Genre nicht neu. Können aber mit teils bluesigen, oft sehr rockigen Songs und durch sehr gute Musiker überzeugen. Der Gesang passt rauchig natürlich zu solcher Art von Musik, TJ lässt aber auch mal weinerliche Züge zu, die ein wenig an Ozzy erinnern. Alles in allem ein Album mit zeitlosen Songs, die man immer wieder auflegen kann und den Staat Georgia anno 2021 erneut würdig vertreten. Feines Album !!