VÖ: 07.03.2020
Label: Eigenregie
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8/ 10
Veganer weggehört....hier kommt die neue EP von The Flesh Trading Company. Seit 2011 sind die Franken bereits unterwegs mit einem gelungen Mix aus Death-/Trash und „normalem“ (Speed)Metal. Eine EP und zwei Alben sind bisher erschienen. Jetzt legt man sechs neue Songs in Form von „Franconian Witchcraft“ nach.
Vergleiche zu neueren Final Breath liegen nahe, steht am Mikro von The Flesh Trading Company doch Sänger Patrick Gajda, der seit Ende 2017 bei den Lohrer Death-/Thrashern durch die Songs brüllt. Allerdings bringen die Fleischhändler gemäßigtere, aber dennoch heftige Töne unter's Volk.
„Franconian Witchcraft“ orientiert sich textlich an alten, klassichen Horrorfilmen wie „The Naked Witch“, „The Mask Of Satan“ und „Black Sunday“. Aus diesem Grund wurden zu Beginn und ab und an auch am Ende der Songs kurze Original-Sprechpassagen der Filme eingebaut.
So beginnt dann auch der Opener „Witches Sabbath“, bei dem gleich die gute Riffarbeit der beiden Michaels an den Äxten (Michael Guerra und Michael Lorz) auffällt. Zudem ballern wuchtige Drums (Daniel Wildanger), die von Gareth Lathan (Goregonzola) arrangiert und produziert wurden, heftig ins Gebälk. Von Midtempo geht die Nummer in flotten Death Metal über und liefert einen einfachen, aber prägnanten Refrain. Das dazugehörige Gitarrensolo fällt reichlich frickelig aus.
Das kure „Salem“ brilliert als schnelle Death-/Thrash Abfahrt, kurze Riffs und verrücktes Solo inklusive. Mehr im Bereich puren Heavy Metals mit US Speed Anleihen pendelt „Sculptor Of Lies“. Auch hier fällt neben den klasse Gitarren-Riffs u. Rhythmen das starke Drumming auf. Patrick's Final Breath-artiger Gesang ist meist verständlich und veredelt die musikalischen Geschosse perfekt.
Einen heftigen Speed-Einstieg beherbergt die Hymne „Metal Maniacs“. Der Refrain schippert im reinen Thrash Metal, Patrick liefert dazu den ein oder anderen heftigen Scream zwischendurch. Ein wahrer Smasher. Sprech-Part, Riff und Drums starten „Black Spell Conspiracy“. Irgendwie wirkt der Song wie eine Midtempo-Metal Nummer mit Death Vocals. Ungewöhnlich, aber stark.
Windgeräusche und Sprechstimme verkünden Unheil. Dieses manifestiert sich durch Speed-Gitarren beim Abschlußsong „Into The Fire“. Dieser Track gönnt sich zwischendurch ein Break, wird dadurch um Einiges langsamer und spendiert ein schönes, melodischen Gitarrensolo. Der heftige Scream am Ende rundet eine erstklassige EP ab.
The Flesh Trading Company sind weit mehr als nur eine Nebenspielwiese einzelner Musiker. Die Mischung aus Tradition und Extrem-Metal ist nicht nur Fisch, sondern auch viel Fleisch. Kräftig durchzogen passt die Band zu jedem Metallergrillen, die ihre Steaks stark gewürzt und noch etwas blutig mögen. Starke Musiker, die ihre Qualitäten voll ausschöpfen plus ein Sänger mit bekannter und markanter Stimme lassen „Franconian Witchcraft“ auch außerhalb Frankens zu einer heißen Nummer werden.
Daß man auf dem Artwork auch der einheimischen Biersorte huldigt, passt irgenwie zu dem speziellen Humor der Truppe. The Flesh Trading Company sollte man als Fan von Death-/Thrash, traditionellem (Speed)metal und als Fan von Final Breath sowieso unbedingt antesten. Ja, liebe Leute...auch wenn man vegan unterwegs ist.
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