THE DEFACED - Charlatans

Tracklist:

  • Monochromatic Void  
  • Bleeding Ore  
  • Charlatan  
  • Celestial Display  
  • Gilded Hands  
  • Son of the Sun  
  • Wreck  
  • Enter the Stage  
  • Fangs  
  • No More Diamonds

Video:



Info:

04.03.2022

Label:  ViciSolum Productions



Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  8/ 10



The Defaced könnte man als einen Ableger der schwedischen Melo-Deather Darkane bezeichnen. Immerhin hat Sänger Jens Broman dort mal das Mikro geschwungen und Gitarrist Klas Ideberg ist permanentes Mitglied von Darkane, die allerdings seit 2013 kein Album mehr herausgebracht haben und ich somit nicht weiß, ob sie überhaupt noch existieren. Tatsächlich wurden The Defaced aber bereits 1999 von Klas und dem Gitarristen Mattias Svensson gegründet und drei Alben veröffentlicht, bevor man sich auflöste. Jetzt hat man sich reformiert und mit Bob Ruben (drums) ein Neu-Mitglied rekrutiert.

 

„Charlatans“ nennt sich nun das neue, vierte Album und bietet logischerweise melodischen (Death)Trash, der so weit gar nicht von Darkane weg ist. Die Erfahrung der Musiker ist jederzeit spürbar, denn die fulminanten Riffs und die flüssige Strukturierung der einzelnen Songs weisen kompetentes Musizieren und Songwriting auf. Gerade die ersten beiden Songs „Monochromatic Void“ und „Bleeding Ore“ sind sehr starke Tracks, die mit modern gespielten Thrash-Riffs und wahnsinnig geilen Refrains begeistern. Jens Broman ist dafür die Idealbesetzung und begeistert mit seinen aggressiven, aber jederzeit melodischen Vocals. Ab und an erinnert das Ganze sogar ein wenig an die deutschen Angel Dust zu „Enlighten The Darkness“ und „Of Human Bondage“- Zeiten.

 

Auch der Titelsongs und „Celestial Display“ beweisen mit Mörder-Groove und druckvollen Gitarren, sowie ordentlich Punch unter den Kesseln, ihren Hang zum Melo-Death, der eingängig und fast mitsingbar rüberkommt. Klar, daß auch der ein oder andere Darkane-Moment auftaucht. Mit „Son Of The Sun“ geht’s eine Spur langsamer zu Werke. Mehr im reinen, modernem Metalbereich angesiedelt, wird auch der Gesang klarer und melodischer interpretiert.

 

Gegen Ende hin lassen die Hammer-Refrains ein wenig nach. „Enter The Stage“ oder „Fangs“ gehen straight und hart zur Sache, aber nicht so zwingend ins Ohr, wie die Songs zu Beginn. Zwar immer noch sehr kompetent gezockt und mit ordentlichem Druck im Gebälk schmeißen The Defaced immer noch mit Kra-Kra-Kra-Riffs um sich und lassen auch groovige Momente zu, aber die „Hit“-Dichte lässt merklich nach.

 

 

Trotdem ist „Charlatans“ ein starkes Album für alle Melo-(Death)Thrash Freunde, die In Flames, Soilwork oder eben Darkane schon immer viel abgewinnen konnten. Apropos Soilwork….Björn Strid hat anscheinend mitgeholfen, zusammen mit Jens die Vocals zu produzieren. Keine schlechte Wahl, denn der Sound an sich ist für diese Art von Musik vom Feinsten. Welcome back…The Defaced. 



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