VÖ: 21.02.2025
Label: Freia Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7,5/ 10
Die niederländische Progformation The Aurora Project existiert seit Ende der 90er Jahre und hat es bisher auf vier Alben gebracht. Ich persönlich kenne nur das Live Album von 2019, das auch auf dem letzten Studioalbum „World Of Grey“ (2016) basierte. Jetzt sind die Jungs wieder mit einem neuen Werk am Start und auch diesmal beinhaltet die Story wieder ein Konzept, das wohl auf insgesamt zwei Alben ausgelegt ist. „EVOS12, so der Titel, behandelt ein futuristisches Thema nach einem Drohnenkrieg in dem eine neue Weltordnung herrscht. So grob umrissen zumindest. Musikalisch ist man nach wie vor im Prog mit Alternative Einschüben verwurzelt, als Einflüsse werden Rush, Pink Floyd und auch theGathering genannt.
Mit verzerrtem Sprechgesang startet man mit „Slave City“ ins Album. Erzählerisch und mit ausbrechender Gitarre ähnelt der Gesang von Dennis Binnekade dem von Galahad’s Stuart Nicholson und auch musikalisch liegt man nicht weit weg von der Neoprog Legende oder Bands wie Cyan. Eine schöne Gitarrenmelodie gehört selbstredend dazu. Wummernd und mit verzerrter Stimme klingt der Opener aus. Sphärisch und mit Keyboards unterlegt setzt „The Movement“ die Geschichte fort. Flotte Gitarrenklänge und ein Wechsel von legereren Momenten und dynamischen Parts zeichnen den Progrock von The Aurora Project aus.
„Have Some Tea“ beeindruckt danach mit über elf Minuten Länge. Etwas funkig zu Beginn, nimmt der Gesang zunächst in entspannter, poetischer Art gefangen. Viel Atmosphäre, ruhigere Sequenzen, aber auch aggressivere Strukturen bringen alles mit, was ein Prog-Longtrack benötigt um nicht zu langweilen. Auch die relativ lange Gitarrensession zwischendrin kommt einigermaßen kurzweilig rüber. Mit düsteren Beats aber auch wunderbaren Gitarrenmelodien glänzt „The Traveller“. Mal ruhig im Gesang, mal intensiver und mit starkem Gitarrensolo versehen.
Zum Abschluß gibt’s mit „Freedom Of Thought“ nochmal einen Neun-Minüter, der ruhig beginnt, eine Frauenstimme integriert und mit gezupfter Gitarre größtenteils entspannt ertönt. Dennoch setzt man auch einen schnelleren Gitarrenpart und schleppendere Moves zum Ausklang ein. „EVOS12“ kann man bedenkenlos Fans des 90er Jahre Progrocks empfehlen und auch wenn die Niederländer nicht vollkommen herausragen, so erlebt man doch ein stimmiges, musikalisch gut umgesetztes Konzeptalbum ohne großartige Längen, trotz zweier Longtracks.
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