VÖ: 19.01.2017
Label: Eigenregie
Autor: Kerbinator
Bewertung: 7 / 10
Schon mal auf dem Wildsteig gemesen, im romatischen Pfaffenwinkel ? Nein ? Ich auch noch nicht...aber aus dieser Gegend stammt zumindest eine Metalkapelle, nämlich
Sweeping Death. Der Fünfer gründete sich Ende 2012 und mit „Astoria“ gibt man nun sein Veröffentlichungs-Debut. Offiziell wird „Astoria“ als EP bezeichnet, bei knapp 35 Minuten Länge
könnte man aber schon fast von einem Full Release reden.
Für die realativ junge History der Band ist es erstaunlich, welche instrumentalen Fähigkeiten die einzelnen Musiker bereits besitzen. Gespielt wird eine Mischung aus technischem Thrash und ProgMetal, was natürlich eine grundsolide musikalische Qualifikation voraussetzt. Die Gitarristen Markus Heilmeier und Simon Bertl hauen immer rechtzeitig die Bremse rein, bevor die einzelnen Parts und Soli zu frickelig werden, um den eigentlichen Song nicht zu zerreissen. Denn die Grundausrichtung liegt in härterer Gangart, irgendwo zwischen hartem Power Metal und Thrash. Und auch der Gesang von Elias Witzigmann liegt hauptamtlich in thrashigen Powervox bzw. Screams. Klare Gesangslinien gibt’s hier und da zwar auch, aber diese sind (und das ist irgendwie gut so) klar in der Minderheit
Songs wie der Opener „My Insanity“ und „Pioneer of Time“ legen eher thashig los, von hohem Spielwitz und Können geprägt, bevor beim Titelsong „Astoria“ in typischen ProgMetal umgeschwenkt wird. Die Nummer kommt ungleich glattgebügelter und melodischer daher und man darf durchaus den ein oder anderen Gedanken an Bands wie Fates Warning oder Vanden Plas haben.
Gar nichts mehr mit Thrash hat der letzte Song „Till Death Do Us Apart“ zu tun, der mit Piano und klassischen Elementen aufwartet. Ganz klar das Stück mit der proggigsten Ausrichtung, auch was den Gesang betrifft, der ein bisschen nach Timothy Pure klingt (falls jemand diese Band überhaupt kennt).
Vorher gibt’s mit „Devil's Dance“ noch eine straightere, härtere Nummer und mit „Death & Legacy“ eine weitere Mixtur auf Thrash und Prog, die aber nur schwer ins Ohr gehen will. Überhaupt muß man trotz allem Respekts vor der musikalischen Leistung doch Abstriche machen, was Sound und Songwriting angeht. Bei letzterem bemühen sich Sweeping Death zwar redlich, aber dennoch packen die Songs einen nicht so wirklich bis ins Mark. Doch wir haben es hier natürlich mit einem Erstwerk zu tun, somit darf ruhig noch Luft nach oben bleiben.
Als erstes Statement klingt „Astoria“ erstaunlich reif und hat doch vieles, was man trotz des hier und da fehlenden Powerelements positiv bewerten kann. Die Aufmachung der EP ist dagegen doch eher spartanisch und erinnert mehr an ein Demo, denn ein Album, welches man im Laden findet. Hier wurde wohl doch mehr in die Musik investiert als beispielsweise ins Artwork oder Booklet. Aber das ist gut so, denn die Musik soll sprechen, und das tut sie im Falle von Sweeping Death schon ganz ordentlich. Hier wächst was heran.
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