SUPERSCREAM - The Engine Cries

Tracklist:

  • Cubozoas' Gossips
  • Evil Cream
  • The Engine Cries (Superscreamrise)
  • Pandora
  • Velvet Cigarette
  • Your Necklace Of Bites
  • Ways Out
  • Where's My Mom ?
  • Metal Builders
  • Insane God

Info:

VÖ: 05.05.2017

Label:Send The Wood Music

Video:


Bewertung:

Autor: Kerbinator

Bewertung:  7 / 10



Zuerst dachte ich an eine Glam-/Sleaze Rock Band als ich den Bandnamen las. Aber ich hatte mich hier schon vertan. Denn die Band heißt nicht, wie von mir versehentlich angenommen, Supercream sondern Superscream. Das kam aber vielleicht auch daher, da gleich der erste Song des neuen Albums „The Engine Cries“ mit „Evil Cream“ betitelt ist. Aber die Franzosen um Sänger Eric Pariche und Gitarrist Paul Vermont stellen sich musikalisch um einiges vielfältiger auf.

 

Die Band wurde 2010 gegründet und bezeichnet ihren Stil als Metal mit progressiver Ausrichtung, wobei die Einflüsse bei so unterschiedlichen Bands wie Dream Theater, Guns'n Roses, Led Zeppelin, Faith No More und Rage Against The Machine liegen sollen. Los geht’s aber nach einem kurzen Intro („Cubozas' Gossips“) mit ein puren Metal-Kracher, dem schon angesprochenen „Evil Cream“. Superscream klingen hier eher wie eine Mischung aus Rage, Grave Digger und Primal Fear und man darf Eric Pariche durchaus als guten Metal-Shouter bezeichnen. Der Song glänzt mit guten, harten Riffs und eben dem Gesang. Das ändert sich auch beim folgenden Titeltrack „The Engine Cries (Superscreamrise)“ nicht.

 

Wenn man etwas in die Sleaze Rock Ecke tendiert, dann bei „Velvet Cigarette“. Eine etwas dick aufgetragene Rotz'n Roll Nummer mit auf cool getrimmten Vocals. Und ab hier stellt sich folgendes Problem. Superscream sind hervorragende Musiker und, wie gesagt, auch der Gesang von Eric Pariche kann als sehr gut bezeichnet werden, aber mit Dauer des Albums verursacht die Band viele Stilbrüche und der Anfangs noch vorhanden rote Faden geht verloren. Man will wohl auf Teufel komm raus beweisen, was man alles so draufhat und wie flexibel man im Songwriting ist, aber das geht voll zu Lasten des Album-Flusses.

 

Das fängt also beim dirty Rock'n Roller „Velvet Cigarette“ an und zieht sich in diesem Stil als rauhbeinige Powerballade bei „Your Necklace Of Bites“ fort. Danach will man aber bei „Ways Out“ meiner Meinung nach viel zu viel. Der längste Song des Albums fährt orientalische Vibes auf, was soweit nicht schlimme wäre, wenn da nicht urplötzlich jazzige Momente und affige „da-da-da“-Gesänge integriert würden. Das soll alles Komplexität und Anspruch suggerieren, wirkt in meinen Augen und Ohren allerdings völlig neben der Spur. Natürlich beweisen Superscream hier ihr musikalisches Talent, aber halt zu Lasten des Songs.

 

Mit „Where's My Mom“ folgt dann wieder gänzlich Anderes. Moderner Ghetto-Metal amerikanischer Art mit Bronx-lastigem Geshoute und aufgesetzt coolen Lyrics. Für sich stehend nicht schlecht, aber wieder in völlig anderem Gewand als zuvor. Dafür entschädigen „Metal Builders“ mit starkem Riffing und das melodische „Insane God“, welche den Faden des Albumbeginns wieder aufnehmen.

 

Also, Superscream sind allesamt Könner ihres Fachs und auch jeder Song für sich (bis auf den Quatsch bei „Ways Out“) hat seine stimmigen Momente. Aber die Band stellt „The Engine Cries“ eher als Werkschau ihres vielfältigen Könnens auf, als mit durchgängigem Musikfluss zu glänzen. Daher sehe ich dieses Album eher als zwiespältig an, die Fähigkeiten der Musiker rechtfertigen aber die recht hohe Bewertung. Jetzt bitte beim nächsten Mal ein Album in durchgängigem Stil, Superscream.  



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