VÖ: 03.04.2015
Label: Van Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
Das neue Album von Sulphur Aeon kursierte bereits seit einiger Zeit in einschlägigen Gazetten als kommendes Highlight im Death Metal Bereich. Und wirklich...das zweite Album der Westfalen ist tatsächlich ein herausragendes Stück Todesmetall geworden.
Dabei darf man sich von dem mystischen Intro „...To Drown This World“aufgrund des Cleangesangs dort nicht täuschen lassen, denn bereits mit „Devotion to the Cosmic Chaos“ geht’s gewaltig los.
Sänger M growlt wie eine Ausgeburt der Hölle in tiefsten Röchel-Tieflagen, was dem technisch auf hohem Niveau dargebotenen Death Metal von Sulphur Aeon einen gewissen schwarzen Anstrich gibt. Bis auf kurze höhere, dem Zweck dienende Schreie zwischendurch, bleibt der Gesang dann auch das komplette Album über so.
Was beeindruckt, ist aber vielmehr die Wucht, mit der die Band ihre Songs aus den Instrumenten schmettern. Mächtige Kompositionen mit ebenso mächtigen Namen wie „Titans“ füllen den Dreher mit urgewaltigen Riffs, teilweise schepperts auch mal.
Rasend schnell wird’s eigentlich selten, meist im Midtempo-Deathbereich, aber auch mal langsamer, was die Songs nur noch erhabener, größer erscheinen lässt. Hört euch hierzu nur einmal den Übertitel „Calls From Below“ an. Der ruft wirklich von ganz unten hoch....klasse Soundwand mit abgrundtiefen Vocals.
Nicht alles wirkt wie aus einem Guß....“Abysshex“ beispielsweise wirkt recht chaotisch und die Instrumente teilweise gegenläufig. Wahrscheinlich so gewollt um Chaos und Vernichtung auszudrücken.
Der Quasi-Titelsong „Diluvial Ascension – Gateway to the Antisphere“ dagegen nimmt leicht progressive Formen an. Eine Spur von ProgDeath sozusagen, wobei die aufkeimenden Melodien alsbald wieder plattgewalzt werden. So hat auch die harmonische Eröffnungs-Gitarrensequenz von
„He is the Gate“ letztendlich keine Chance gegen das Gewitter, das über einen hereinbricht.
Das Album fällt qualitativ nicht ab und bietet viele Höhepunkte, die sich beim ersten Hören gar nicht alle erschließen können. Ein Inferno wie „Into the Courts of Azathoth“ ist weit entfernt davon, brutal stumpf zu ballern, sondern operiert immer auf sehr hohem technischen Niveau. Neben getriggerten Drums, bieten Sulphur Aeon auch viele organische Drumabfahrten mit ordentlich Punch unterm Hintern.
Die übernatürliche, horrifizierende Albumstory endet mit der instrumentalen Breitwand-Abfahrt „The Antisphere Conclusion“.
Sulphur Aeon werden die Death Welt zumindest in Deutschland mit diesem Album aufmischen, so viel steht fest. Fans von Morbid Angel, Immolation oder auch Kataklysm sind mehr angesprochen, als Death Metal Fans, die ihre Musik möglichst primitiv und stumpf mögen.
Ein Fest für alle anspruchsvollen Deathmetaller !!
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