VÖ: 25.05.2018
Label: Gentle Art Of Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: 9 / 10
Eingängiger, transparenter sollte es sein, das neue Album der Progger von Subgsignal. Mittlerweile das fünfte der Band, die aus den Aschen von Sieges Even in Form von Markus Steffen und Arno Menses 2007 gegründet wurde. Und Eingängigkeit und viel Melodie wird großgeschrieben auf „La Muerta“, so der Albumtitel.
Die Besetzung außer den beiden Gründern hat immer mal wieder gewechselt. Aktuell gehören Bassist Ralf Schwager, Dirk Brand (Drums) und Dante-Keyboarder Markus Maichel zum feinen Line-Up. Alles begnadete Musiker und sich den Songs unterordnende Menschen. Als Gäste hat man sich Markus Jehle (RPWL) für ein paar Pianoklänge, Kalle Wallner (RPWL/Blind Ego) für diverse Gitarrenparts und Yogi Lang (RPWL) für Keyboardthemen besorgt. Sowie Sängering Marjana Semkina (I Am The Morning) für ein Duett der Abschlußballade „Some Kind Of Drowning“.
Nach kurzem Intro („271 Days“) mit flippigen Gitarrentönen und Computerspielereien geht’s los mit sinnbildlichen, schönen und warmen Gitarrenklänge bei „La Muerta“. Der eingängige Refrain und auch der oft an Yes erinnernde mehrstimmige Gesang beschwören die neue Zugänglichkeit der Subsignal Songs herauf. Auch die harmonische Synthiepassage und das gute Gitarrensolo sorgen für herrlich stimmige Atmosphäre beim 6-Minüter. Sänger Arno Menses ist als fantastischer, intensiver Sänger bekannt und passt wie immer wie die Faust auf's Auge bei den proglastigen Songs. Mehr als einmal erinnert er mich an Asia`s (leider verstorbenen) Ur-Sänger John Wetton, gerade wenn sein Solo-Klargesang an Höhe und Intensität gewinnt.
Viele ruhige Momente sorgen für entspanntes Listening. Wie beispielsweise bei „The Bells Of Lyonesse“ oder dem bereits erwähnten „Some Kind Of Drowning“. Dennoch kommt das Bombastische, teils Komplexe bei den neuen Songs nicht zu kurz. Halt eben immer an der Nahtgrenze zur Eingängigkeit. Viele Keyboard/Synthiepassagen erinnern an die gute alte Neo-Prog Zeit der 90er Jahre, aber auch Mellotronklänge wie beim folkigen „Every Able Hand“ gibt’s zu entdecken.
Wenn's mal etwas härter zugeht, bewegen sich Subsignal in der Nähe von alten Saga („Even Though The Stars Don't Shine“) oder im Neo-Proggewand von Arena („The Passage“), wo es dann auch mal über 7 Minuten Länge geht. Bombastisches trifft ruhige Klänge, so daß es keiner der Songs verdient, straight oder gar langweilig genannt zu werden.
„La Muerta“ ist ein vielseitiges, überraschend homogenes Album geworden, daß viel Elemente aus 90er Jahre Neo Prog mit atmosphärisch ruhigen Momenten paart. Lyrisch sind Subsignal und somit Hauptsongwriter Markus Steffen in eigenen Alltagsthemen unterwegs, mit Stories, welche die Band aktuell bewegen ohne aber zu sehr ins Detail abzudriften.
Rundum, „La Muerta“ ist ein wahres Progessive Rock Ausrufezeichen und ganz sicher eines der positivsten Musikhighlights dieses Jahres.
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