VÖ: 15.03.2024
Label: Dying Victims Productions / Stygian Black Hand
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Das Vorgängeralbum „Bursting Church“ war schon ein feines Stück blackened Death-/Thrash Metal. Jetzt legt das Duo Manny Sores (vocals, drums, percussions) und Nicolai Orifice (guitars, keyboards, fx), besser bekannt unter dem Namen Stress Angel, mit „Punished By Nemesis“ nach. Und der Nachfolger ist genauso tight wie das Debut, aber noch mal einen Tacken cleverer, einfallsreicher unterwegs. Mit viel old school Attitüde glühen die neun neuen Songs in 40 Minuten ein Feuerwerk ab, das völlig unangepasst, räudig aber dominant aus der Hölle schießt.
Kleine Effekte verfeinern immer wieder die Tracks. Der Opener „Punished By Nemesis“ beginnt nahezu düster episch, bevor die derbe Ballerei startet. Manny Sores klingt mit aggro-heiserer Stimme so, als würde er weit hinten in einem langen Korridor stehen. Dem Korridor zur Finsternis. Die Riffs kommen thrashig hart und die Drums, die schon beim Debut sehr zu gefallen wussten, knallen auch heuer wieder perfekt. „Monsignor’s Wish“ nimmt, wie prinzipiell alle Songs, diesen Faden auf und liefert zudem auch mal einen gespenstischen Schrei.
Einen hohen Black Metal Anteil offenbart „Ritual Debt“, andere Nummern wie „Ancient Weakness“ oder „Ridicules Of Death“ wildern auch schon mal im Death’n Roll und Metalpunk. Alles arschtight auf den Punkt hingeklotzt, kompromisslos und intensiv. Klar, der Schöngeist und Melodiker kackt sich vor Angst in die Hose, Leute die es gerne etwas derber mögen, werden bei Stress Angel vorzüglich bedient.
Und wenn die Amis dann noch „Jericho’s Trumpet“ blasen, wird man kaum noch bessere Death-/Thrash Granaten in der weiten, gestressten Welt entdecken. Das Label spricht von Musik für Fans von Autopsy, Aura Noir und Tormentor. Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Stress Angel wirken authentischer, noch undergroundiger und unangepasster als die Genannten. Da können sich die Waldameisen (oder welche Viecher das auch immer sind) auf dem Cover noch so bekabbeln. Die Amis liegen beim Knock Out um einiges besser im Rennen.