STRANGER VISION - Wasteland


Tracklist:

  • At The Gates
  • Wasteland
  • Handful Of Dust
  • The Road
  • Anthem For Doomed Youth
  • Desolate Sea
  • Under Your Spell
  • Fire
  • Neverending Waves
  • The Deep
  • The Thunder
  • Peace: The Mad Jester And The Fisher King


Info:

VÖ:  04.11.2022

Label:  Pride & Joy Music


Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  8 / 10 



Mit progressivem Powermetal ist es immer so eine Sache. Prinzipiell ist hier musikalisch bereits alles gesagt. Das ist es aber in den meisten anderen Genres auch. Wenn die Musik kompetent gespielt und das Writing gut ins Ohr gehende Songs ausspuckt, dann dürfen auch neue Bands gerne den Sprung in diesen musikalischen Teich wagen. So wie die Italiener Stranger Vision, eine 2019 gegründete Band, die jetzt mit „Wasteland“ ihr zweites Album, ein Konzeptwerk über Thomas Stearns Eliots Lyrik „Das wüste Land“, herausbringt.

 

Ein symphonisches, dramatisches Intro zu Beginn („At The Gates“), wie es sich gehört und dann geht’s auch schon los mit harten, flotten Riffs und schönen Gitarrenmelodien beim Titelsong. Der Gesang klingt absolut nach Blind Guardian’s Hansi Kürsch…aber, Moment mal…das IST Hansi Kürsch. Gleich für den ersten Song haben sich Stranger Vision den guten Hansi als Gastsänger geschnappt. Kann man so machen, ist aber schon ungewöhnlich. Auch der Refrain ist dadurch ein wenig Blind Guardian-lastig. Wuchtige Drums, ein Part mit Stakkato Rhythmen und das frickelige Gitarrensolo, sowie Keyboards im Background unterstreichen den Progmetal Faktor bei den Italienern.

 

Bei dem melodischen, mit Gitarrenelegien durchsetzen „The Deep“ fährt man einen weiteren Gastsänger, nämlich Tom Englund (Evergrey) auf. Hier allerdings im Duett mit dem eigentlichen Stranger Vision Sänger Ivan Adami. Dieser selbst besitzt allerdings auch eine gute Stimme, meist klar und melodisch und typisch zu einer (Prog)Powermetal-Band passend. Aber auch verzerrt und spacig wird gesanglich dargeboten wie bei „The Road“, bei dem Ivan um einiges rauher rüberkommt.

 

Mal düsterer („Fire“) mit intensiven Heavy Metal Parts, mal langsam mit sphärischen, mit Hall unterlegten Gesangslinien („Under Your Spell“) und straight, sowie mit flotten Gitarren/Keyboard-Abfahrten wie beim mit Donnerhall beginnenden „The Thunder“…Stranger Vision haben einiges in petto um den geneigten Hörer bei Stange zu halten. Und dabei machen die einzelnen Musiker, allen voran Riccardo Toni (Gitarren/Keyboards), aber auch Bassist Daniele Morini und Drummer Alessio Monacelli eine starke Figur. Egal ob Piano angesagt ist, Keyboardflächen, elegische Gitarrenmomente oder harte Riffs, es bleibt immer nachvollziehbar was die Italiener fabrizieren und artet nie in zu komplexe Strukturen aus.

 

 

„Wasteland“ setzt ein echtes Ausrufezeichen in der modernen Prog/Powermetal-Szene, das feine Artwork verwöhnt dazu noch die Augen, der gut produzierte Sound die Ohren. Stranger Vision kann man durchaus zukünftig auf dem Zettel haben, wenn es um anspruchsvoll gespielten Powermetal geht. Denn mit diesem Album setzen sie eine echt tolle Duftmarke. 



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