STEPHEN CRANE & DUANE SCIACQUA - Big Guns

Es war einmal...so beginnen Märchen. Leider war der Werdegang von Bassist Stephen Crane und Gitarrist Duane Scicqua kein solches. Nach einem Soloalbum von Stephen Crane („Kicks“) tat er sich mit Duane zusammen und formierte Big Guns. Man hatte einen Deal mit dem Branchenriesen MCA, die es aber leider nicht fertig brachten, die aufgenommene Musik dieser Band zu promoten. Somit verlor sich recht schnell die Spur. Duane Sciacqua hat seitdem mit vielen Größen des Business gespielt und verdient sich auch seine Sporen als Filmmusik-Komponist.

AOR Heaven, die ja oft wie Trüffelschweine längst vergessene Musiker/Bands ausgraben, haben die Tapes von Big Guns gefunden und in Zusammenarbeit mit Stephen Crane die hier vorliegende Songauswahl für ein Album verarbeitet. Diese läuft unter dem Albumtitel „Big Guns“ und enthält 10 Songs klassischen Hard Rocks amerikanischer Prägung. Wenig ist über die Besetzung bekannt. Nachzuvollziehen das Crane und Sciacqua das Gerüst bilden. Wer aber beispielsweise singt, kann ich so nicht sagen.

Der Gesang ist allerdings ein guter und erinnert ein klein wenig an Sammy Hagar. Der Sound des Albums ist natürlich nicht mehr auf neuestem Stand und beherbergt den Charme der 80er. Wurde aber recht gut remastered und weiß durchaus zu gefallen. Die Songauswahl startet mit dem Hard Rock Smasher „Gangland“ im Loverboy Stil. Der Refrain fräst sich ins Ohr und soll in Folge auch der am nachhaltigsten bleibende Song sein. Der Rest ist gutklassiger Melodic Hard Rock, der oft mit Keyboards untermalt wird, schöne Gitarrenthemen vorweist und mit dem guten Gesang punktet.

Höhepunkte neben dem Opener, wenn man so will, sind die Prostituierten-Hymne „Love For Sale“ mit seiner einprägsamen Textzeile „...sex without a kiss“, die Mittachtziger-Whitesnake Hommage „Bad Girls“, die Kenny Loggins-Verbeugng „Combat Zone“ und der bluesige Rausschmeißer „Bad Reputation“. Eher verzichtbar dagegen ist eine Nummer wie „Touch Of Magic“, die verträumt und mit „cheesigen“ Keyboards nicht überzeugen kann.

So bleibt „Big Guns“ trotz vorhandener Qualitäten eher eine Randnotiz, die gute Songs bietet, welche man immer wieder hören kann. Aber eben auch Durchschnittsware, die auch in den 80ern, als Hard Rock im Radio noch schick war, keine Chance auf höhere Weihen gehabt hätten. Man kann sich das Album als Fan 80er Hard Rocks schon zulegen, ein großes Highlight stellt man sich aber nicht ins Regal.