VÖ: 04.10.2024
Label: El Puerto Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Aus dem schönen Allgäu grüßen die (Modern)Metaller von Stepfather Fred mit „Rubicon“ albumtechnisch zum sechsten Mal. Und erneut hat man sich die unglaubliche Vielseitigkeit im Sound der Band erhalten. Drei Jahre sind seit dem Vorgängeralbum vergangen und die zwölf neuen Songs zeigen frischen Biss und Einfallsreichtum zugleich, machen „Rubicon“ zu dem bisher eindrucksvollsten Werk der eigenen History.
Angefangen mit dem mit Drums, Aggro-Shouts und Sprecher beginnenden „Move Your Limit“ setzen Stepfather Fred mit dem rauhen Gesang von Sebastian Schuster, der von aggressiv zu modern klar variiert, eine erste Duftmarke, dem man gleich auch einen langsamen Zwischenpart spendiert hat. Ziemlich harte Albumeröffnung, dem das eher straightere „Collecting Faith“ folgt, das einen reichlich verklärten Gitarrensound von Gitarrist Simon Bihlmayer auffährt.
Skakkato Rhythmen prägen den mit melodischem Refrain ausgestatten Track „My Place“, einen schnellen Modern Thrasher erleben wir bei „Tripped My Demon“ dem das Label gar Ähnlichkeiten zu Five Finger Death Punch zuspricht. Mehr in Richtung Alternative Metal schielt dagegen „The One“ bevor es bei „Spiral“ irgendwie verspielter wird, zunächst mit entspanntem Gesang und zerfahrener werdend.
Nach der Heavy Abfahrt „Unlock The Secrets“ wird’s bei „Fail“ zunächst recht poppig, auch was den Gesang betrifft, der Songs wird allerdings im Verlauf schneller und härter. Anders gestaltet sich „Abacus“, das mit Tool Tendenzen proggiger rüberkommt, harte und moderne Riffs liefert und von Sebastian amtlich eingebrüllt wird. Einen gar himmlischen Chor, pfeilschnelle Drums (Julius Dollinger) und moderne Melodien verpacken den eigentlichen Rocker „Ghost Of Time“, zusätzlich zu einem zärtlichen Break und frickeligem Gitarrensolo.
Verbleiben noch das mit spanischen Gitarrenklängen durchsetzte und teils quietschige Modern-Metal-Stück „sVenorita“ und zum Abschluß der ruhig beginnende Midtempo Melodic-Rocker „Kingdom“, welcher das vor Vielseitigkeit nur so strotzende „Rubicon“ vorzüglich abrundet.
Das neue Album von Stepfather Fred ist trotz seiner im Gesamten gesehenen modernen Ausrichtung absolut nicht auf Kommerz ausgelegt. Dazu lassen sich die Jungs immer wieder neue Ideen einfallen und man kann die Band wahrlich schwer in eine Schublade stecken . Und genau aus diesem Grund ist die Band so interessant und sollte auch von den sogenannten traditionellen Metallern durchaus mal gehört werden. Saustarke Platte, das muß mit der guten Luft im Allgäu zusammenhängen.
Kommentar schreiben